Problemfall Prostata: Häufige OPs im NZ-Klinikcheck

27.5.2017, 06:00 Uhr
Obwohl sie nur so klein wie eine Kastanie ist, kann die Prostata große Probleme verursachen: Prof. Andreas Blana, ärztlicher Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fürth, berichtet, wie Prostatakrebs am besten behandelt wird.

© Hans-Joachim Winckler Obwohl sie nur so klein wie eine Kastanie ist, kann die Prostata große Probleme verursachen: Prof. Andreas Blana, ärztlicher Leiter der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fürth, berichtet, wie Prostatakrebs am besten behandelt wird.

Die Prostata ist eine Drüse beim Mann in der Form und Größe einer Kastanie. Warum manche Männer an Prostatakrebs erkranken, hat die Wissenschaft noch nicht klären können. Unter den verglichenen Krankenhäusern in der Region erreichte das Klinikum Fürth den ersten Platz. Dort wurde 2016 bei 130 Patienten die Prostata entfernt.

Problemfall Prostata: Häufige OPs im NZ-Klinikcheck

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Bei Operationen bei gutartiger Prostatavergrößerung schloss das Klinikum Neumarkt am besten ab. Dass die Drüse im Laufe des Lebens wächst, ist normal. Operiert muss erst dann werden, wenn Probleme – etwa beim Wasserlassen – auftreten.

Neben medizinischen Kriterien beruht der Klinikcheck auch auf Patientenumfragen zur Zufriedenheit. In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung klären die jeweiligen Chefärzte über die Eingriffe auf und versuchen, den Betroffenen ihre Ängste zu nehmen.

"Ziel unseres Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Unterschiede je nach Fachgebiet

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Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann."

Von Häusern in der weniger guten Kategorie 3 ist keineswegs allgemein abzuraten.

Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden." 

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck hier.

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