Prostituierte aus Nürnberger Bordell auf Mülldeponie gezerrt?

22.6.2015, 17:54 Uhr
Eine Prostituierte soll aus ihrem Appartement im Nürnberger Rotlicht-Milieu heraus auf eine Mülldeponie gezerrt worden sein (Symbolbild).

© Eduard Weigert Eine Prostituierte soll aus ihrem Appartement im Nürnberger Rotlicht-Milieu heraus auf eine Mülldeponie gezerrt worden sein (Symbolbild).

Denisa T. (Namen der Betroffenen geändert) kam mit großen Hoffnungen nach Deutschland. Einen "sauberen Job" hatte ihr Ahmed G. (32) versprochen. Einen, der nichts mit Prostitution zu tun hat. Denisa T. verließ ihre Heimat Rumänien und träumte von einem besseren Leben - als sie dann aber in Hannover ankam, zeigt Ahmed G. sein wahres Gesicht.

Denisa T. sollte auf den Strich gehen. Mittellos, ohne ein Wort Deutsch sprechen zu können hatte die 17-Jährige keine Chance, sie fügte sich ihrem Schicksal. Vorerst - nach drei Wochen gelang der jungen Frau zusammen mit ihrer älteren Kollegin Olga H. die Flucht. In einem Bordell in Nürnberg spürte Ahmed G. - so die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft - Olga H. dann einige Wochen später auf.

Zusammen mit einem 22 Jahre alten Komplizen soll er an einem kalten Novembertag in das Appartement der Frau eingedrungen sein. Dort gingen die beiden Männer auf Olga H. los, verprügelten sie und traten mit den Füßen auf sie ein. An den Haaren sollen sie die junge Frau anschließend in ein Auto gezerrt und zu einer Mülldeponie gebracht haben. Ahmed G. zog sie aus dem Auto und drohte sie umzubringen.

Olga H. überlebte - sie versprach ihrem Peiniger, wieder für ihn zu arbeiten. Im Bordell jedoch alarmierte sie die Polizei.

Für das Verfahren hat das Landgericht vorerst drei Verhandlungstage angesetzt. Anfang Juli wird ein Urteil erwartet.

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