"QuarTier": Nürnberger Unterkunft nimmt Obdachlose mit Hund auf

2.3.2021, 16:14 Uhr
Der Hund ist für Obdachlose oft der letzte treue Begleiter - mit "QuarTier" gibt es nun eine Einrichtung für Mensch und Tier. 

Der Hund ist für Obdachlose oft der letzte treue Begleiter - mit "QuarTier" gibt es nun eine Einrichtung für Mensch und Tier. 

20 Einzelzimmer mit Bett, Schrank, Tisch und Stuhl, Kühlschrank sowie Platz für einen Hundekorb. Die Johanniter-Unterkunft "QuarTier" in der Bucher Straße 123 ist auf die Bedürfnisse von Mensch und Hund ausgerichtet. Und so gibt es unter anderem einen Raum für Beratungsgespräche, Dusch- und Waschmöglichkeiten, Waschmaschinen, Wäschetrockner — und für die Vierbeiner steht ein eigenes Behandlungszimmer für Tierarztbesuche bereit.

Für Menschen, die auf der Straße leben, ist der Hund oft der letzte treue Freund, der letzte verlässliche Begleiter. In den Unterkünften für Obdachlose waren Hunde aber bislang nicht willkommen: Schon länger suchte die Stadt eine Lösung.

"Ein Kraftakt"

Über die neue Einrichtung freut sich Oberbürgermeister Marcus König: "Was sich so leicht anhört, war ein ziemlicher Kraftakt und ich freue mich wirklich, dass diese wichtige Einrichtung nun ihren Betrieb aufnimmt."


Obdachlos in Nürnberg: Ein Leben ganz unten


Zur Eröffnung kam auch die Sozialreferentin Elisabeth Ries: "Obdachlose Menschen mit Hund hatten bisher oft Schwierigkeiten, eine Unterkunft zu finden, da Hunde in Regelunterkünfte für Obdachlose mit Rücksicht auf die anderen Bewohnerinnen und Bewohner oft nicht mitgenommen werden können. Diese Lücke im Angebot wurde jetzt geschlossen."

Auch die Johanniter freuen sich, dass es endlich losgeht. "Zusammen mit Hundetrainern werden wir an der Mensch-Tier-Bindung arbeiten und den Obdachlosen so unter die Arme greifen", erklärt Kevin Schwarzer vom Regionalvorstand der Johanniter.

Ohne Bürokratie geht' s nicht

Doch ganz ohne Bürokratie geht es nicht. Wer ins "QuarTier" ziehen möchte, der muss sich zunächst beim Sozialamt melden. Ebenso ist es Voraussetzung, dass der Hund angemeldet ist. Dazu sagt die Projektkoordinatorin Martina Hilden: "Oft stellt das schon eine große Hürde für unsere künftigen Bewohner dar. Darum helfen und unterstützen wir sie bei dem Gang zu den Behörden."

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