Quo vadis, Volksbad? Was die OB-Kandidaten wollen

12.1.2014, 06:54 Uhr
Ein ewiges Streitthema: Was soll aus dem Volksbad am Plärrer werden? Unterschiedlichste Vorschläge sind von den verschiedenen Parteien gemacht worden, von einem Museum bis hin zu einer Notschlafstelle. Hier nehmen die OB-Kandidaten Stellung.
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Ein ewiges Streitthema: Was soll aus dem Volksbad am Plärrer werden? Unterschiedlichste Vorschläge sind von den verschiedenen Parteien gemacht worden, von einem Museum bis hin zu einer Notschlafstelle. Hier nehmen die OB-Kandidaten Stellung. © Günter Distler

"Das Volksbad liegt vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern am Herzen. Deshalb hatte ich nach meinem Amtsantritt versucht, wieder Wasser in die Becken zu bringen. Das ist leider nicht gelungen. Das Volksbad ist mit seiner Jugendstilarchitektur sicher weder als Spaß- noch als Sportbad geeignet, aber es wäre der Ort für gediegenes Schwimmen und entspanntes Saunieren. Investitions-, Betriebs- und Finanzierungskosten stehen auf der einen Seite, die Zahl potenzieller Badegäste multipliziert mit dem von ihnen entrichteten Eintrittspreis auf der anderen Seite der Rechnung. Beide Seiten waren bislang weit voneinander entfernt. Eine Sanierung des Volksbads und Neuausrichtung als 'Wohlfühlbad' würde zwischen 25 und 30 Millionen Euro kosten. Manche private Investoren haben sich interessiert. Die Stadt war bereit, fünf Millionen Euro Zuschuss zu geben. Wir haben alle einschlägigen EU-Fördertöpfe angesehen, alle möglichen Stiftungen angefragt, Partner im Bereich von Fliesen- und Sanitärherstellern genervt und sogar mit der Bundesagentur für Arbeit geprüft, ob eine Sanierung nicht als Arbeitsmarktmaßnahme möglich sein könnte. NürnbergBad wäre im Falle eines Scheiterns als Ersatzbetreiber zur Verfügung gestanden. Es gab durchaus aussichtsreiche Verhandlungen mit Investoren. Am Ende war es wohl die Mischung aus Finanzkrise, baulichen und betrieblichen Risiken sowie das Fehlen von Parkplätzen, die zusätzlich hätten geschaffen und finanziert werden müssen, die die Sache scheitern ließen. Eine Sanierung des Volksbads und Neuausrichtung als "Wohlfühlbad" würde zwischen 25 und 30 Millionen Euro kosten. Dass die Stadt das Volksbad alleine und ohne privaten Investor sanieren kann, halte ich der großen Konkurrenz im Mittelfristigen Investitionsplan für wenig wahrscheinlich. Dass wir jedem, der dort wieder Baden ermöglichen will, an allen Ecken und Enden — auch mit einem vertretbaren Zuschuss aus Haushaltsmitteln — helfen würden, ist selbstverständlich."
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OB Ulrich Maly (SPD)

"Das Volksbad liegt vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern am Herzen. Deshalb hatte ich nach meinem Amtsantritt versucht, wieder Wasser in die Becken zu bringen. Das ist leider nicht gelungen. Das Volksbad ist mit seiner Jugendstilarchitektur sicher weder als Spaß- noch als Sportbad geeignet, aber es wäre der Ort für gediegenes Schwimmen und entspanntes Saunieren. Investitions-, Betriebs- und Finanzierungskosten stehen auf der einen Seite, die Zahl potenzieller Badegäste multipliziert mit dem von ihnen entrichteten Eintrittspreis auf der anderen Seite der Rechnung. Beide Seiten waren bislang weit voneinander entfernt. Eine Sanierung des Volksbads und Neuausrichtung als 'Wohlfühlbad' würde zwischen 25 und 30 Millionen Euro kosten. Manche private Investoren haben sich interessiert. Die Stadt war bereit, fünf Millionen Euro Zuschuss zu geben. Wir haben alle einschlägigen EU-Fördertöpfe angesehen, alle möglichen Stiftungen angefragt, Partner im Bereich von Fliesen- und Sanitärherstellern genervt und sogar mit der Bundesagentur für Arbeit geprüft, ob eine Sanierung nicht als Arbeitsmarktmaßnahme möglich sein könnte. NürnbergBad wäre im Falle eines Scheiterns als Ersatzbetreiber zur Verfügung gestanden. Es gab durchaus aussichtsreiche Verhandlungen mit Investoren. Am Ende war es wohl die Mischung aus Finanzkrise, baulichen und betrieblichen Risiken sowie das Fehlen von Parkplätzen, die zusätzlich hätten geschaffen und finanziert werden müssen, die die Sache scheitern ließen. Eine Sanierung des Volksbads und Neuausrichtung als "Wohlfühlbad" würde zwischen 25 und 30 Millionen Euro kosten. Dass die Stadt das Volksbad alleine und ohne privaten Investor sanieren kann, halte ich der großen Konkurrenz im Mittelfristigen Investitionsplan für wenig wahrscheinlich. Dass wir jedem, der dort wieder Baden ermöglichen will, an allen Ecken und Enden — auch mit einem vertretbaren Zuschuss aus Haushaltsmitteln — helfen würden, ist selbstverständlich." © Hagen Gerullis

"Man muss erst einmal feststellen, dass wir vor fünf Jahren schon ein Konzept hatten, unter anderem mit gastronomischer Nutzung. Das hat der OB zurückgezogen und das Volksbad zur Chefsache erklärt. Die Chefsache ist ins Wasser gefallen. Wichtig für künftige Entscheidungen ist, dass wir eine belastbare Kostenschätzung haben. Das ist der Anfang für die Diskussion. Für eine Nassnutzung müssten sämtliche Leitungen und Becken erneuert werden. Das würde viel Geld erfordern. Aber vielleicht gibt es ja private Initiativen. Ich könnte mir eine Bürgerbefragung vorstellen."
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Sebastian Brehm, OB-Kandidat der CSU:

"Man muss erst einmal feststellen, dass wir vor fünf Jahren schon ein Konzept hatten, unter anderem mit gastronomischer Nutzung. Das hat der OB zurückgezogen und das Volksbad zur Chefsache erklärt. Die Chefsache ist ins Wasser gefallen. Wichtig für künftige Entscheidungen ist, dass wir eine belastbare Kostenschätzung haben. Das ist der Anfang für die Diskussion. Für eine Nassnutzung müssten sämtliche Leitungen und Becken erneuert werden. Das würde viel Geld erfordern. Aber vielleicht gibt es ja private Initiativen. Ich könnte mir eine Bürgerbefragung vorstellen." © dpa

Quo vadis, Volksbad? Was die OB-Kandidaten wollen
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Thomas Schrollinger, OB-Kandidat der ÖDP

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Achim Mletzko, OB-Kandidat der Grünen

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hristiane Alberternst, OB-Kandidatin der FDP

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Marion Padua OB-Kandidatin der Linken

© Partei

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