Rauchsäule über Nürnberg: Werkstatt nach Feuer einsturzgefährdet?

10.12.2019, 17:07 Uhr
Rauchsäule über Nürnberg: Werkstatt nach Feuer einsturzgefährdet?

© ToMa

Wie ein dicker Schneeteppich hat sich der Löschschaum vor der Autowerkstatt in der Schweinauer Hauptstraße aufgetürmt. Ein Auto, das noch auf einer Hebebühne steht, lässt erahnen, wie plötzlich die Mitarbeiter von dem Feuer überrascht wurden. Sie retteten sich selbst ins Freie, nur Sekunden später entwickelte sich ihr Arbeitsplatz zur lebensgefährlichen Flammenhölle. Nach dem Feuer in dem Betrieb geht die Polizei von einem Sachschaden in sechsstelliger Höhe aus - konkreter könne man noch nicht werden, sagt ein Sprecher, auch weil sich der genaue Grad der Zerstörung bislang nur schätzen lässt.

Statiker des Nürnberger Bauamtes rückten in die Werkstatt aus, um zu prüfen, wie schwer die Schäden sind. Die Experten konnten eine akute Einsturzgefahr nicht ausschließen und sperrten das Gebäude nach einer ersten Begutachtung. Erst am Mittwoch könne man bei Tageslicht sagen, ob die Statik wirklich beeinträchtigt sei, erklärt die Nürnberger Berufsfeuerwehr auf nordbayern.de-Nachfrage. Einsatzkräfte entdeckten nach den Löscharbeiten die Teile einer Gasflasche und bargen die zwei völlig zerstörten Autokarosserien, von denen nur noch das Gerippe übrig blieb. Womöglich können sie dabei helfen, die genaue Ursache zu klären. 

Zentrale Lage wird zum Problem

Eben jene Gasflasche, das ist bereits klar, hat eine gewichtige Rolle bei dem Brand gespielt. Der Acetylenbehälter eines Brennschneidegeräts explodierte, teilt die Feuerwehr mit. Das Gas erzeugte einen Feuerball, der nur Sekunden später das ganze Gebäude entflammte. Eine Rauchsäule stand über dem Südwesten Nürnbergs, sie war kilometerweit zu sehen und sorgte weit über Schweinau hinaus für Aufregung. An die 100 Feuerwehrleute löschten die Flammen und verhinderten, dass das Feuer auf benachbarte Wohnhäuser übergriff. Mit einem "massiven Angriff", so formulieren es die Retter, verhinderte man auch, dass weitere Gasflaschen detonierten. Auch zwei Drehleitern kamen zum Einsatz. 

Ein weiteres Problem: die zentale Lage der Autowerkstatt. Sie liegt an der Schweinauer Hauptstraße, einer Hauptverkehrsader im Süden der Stadt. Es habe erhebliche Probleme gegeben, teilt die Polizei mit. "Kurzfristig musste die Hansastraße in Richtung Stein sowie die Schweinauer Hauptstraße in beide Richtungen gesperrt werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Erst nach Stunden konnten die Straßen wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Wie es überhaupt zu dem Feuer im Inneren der Werkstatt kommen konnte, das die Gasflasche zum explodieren brachte, ist noch völlig unklar. Die Nürnberger Kriminalpolizei ermittelt.


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