Ringbus durch Nürnberg muss teuer beschleunigt werden

9.7.2014, 07:59 Uhr
Ringbus durch Nürnberg muss teuer beschleunigt werden

Wenn die Straßenbahnlinie 4 Ende 2016 bis Buch/Am Wegfeld verlängert wird, will die VAG auch das Busnetz an vielen Punkten verändern und attraktiver machen. Neben einer schnellen Verbindung zum Flughafen, wofür — wie berichtet — ab September mit intensiver Beteiligung der Bürger nach einer optimalen Trasse gesucht wird, steht eine durchgehende Ringbuslinie ganz oben auf der Wunschliste.

Im Februar 2014 hat der Verkehrsausschuss die geplante Verknüpfung der heutigen Linien 35 und 65 abgesegnet — inklusive eines neuen Ostastes zwischen Zabo, Mögeldorf, St. Jobst und Erlenstegen.

Weil bei der Umsetzung die Zeit drängt, haben Baureferat und VAG die gesamte Strecke unter die Lupe genommen und ein Gesamtkonzept für die Umsetzung der Ringsbuslinie erarbeitet. Damit verbunden ist eine Prioritätenliste, die in vier Kategorien eingeteilt ist. Wie Baureferent Daniel Ulrich bei der Präsentation im Verkehrsausschuss betonte, gibt es einen zentralen Punkt: „Die Ringlinie muss störungsfrei und zuverlässig fahren“ — und das von Anfang an.

Das bedeutet im Klartext: Vorab sind Umbauten an drei Kreuzungen erforderlich, um Haltestellen schaffen zu können. Zudem sind kleinere Veränderungen an 23 Ampeln nötig, um die angestrebte Beschleunigung auf bestehende Anlagen abzustimmen. Nach ersten Schätzungen müssen für den ersten Schritt 1,89 Millionen Euro zur Verfügung stehen und diese im kommenden Herbst in den mittelfristigen Investitionsplan der Stadt Nürnberg aufgenommen werden.

„Man hat in der Bevölkerung Erwartungen geweckt, deshalb ist das Geld nötig“, betonte CSU-Stadtrat Marcus König mit Blick auf die noch nicht gesicherte Finanzierung des Projekts. „Die SPD ist dabei“, unterstrich Thorsten Brehm, der von einem „tollen Projekt“ sprach, das aber „ambitioniert und kostenintensiv“ sei. „Mehr als sinnvoll“ bezeichnete Ödp-Stadtrat Thomas Schrollinger einen durchgehenden Ringbus, der seiner Ansicht nach auf alle Fälle mit der Verlängerung der „4er“ kommen müsse.

Baureferent Ulrich machte deutlich, dass weitaus mehr Geld nötig sei, um die Ringlinie komfortabel und betrieblich stabil zu machen. Weitere 1,46 Millionen Euro sollen bis 2017 vor allem in die Signaltechnik fließen, nochmal 3,6 Millionen Euro gelten bis 2020 als erforderlich. Danach werden neuerliche 2,6 Millionen Euro angesetzt, um alle Beschleunigungspotenziale zu nutzen. Insgesamt sind rund 9,5 Millionen Euro angesetzt.

Im Gegensatz zur Straßenbahn, wo aktuell 88 Prozent der Ampeln mit einer Vorrichtung zur Beschleunigung versehen sind, ist dies erst bei 33 Prozent der Busse der Fall. Um die Lage zu verbessern, werden mit Blick auf das Ringbus-Projekt bereits zusätzliche Personalstellen gefordert.

Ansonsten tangiert das Vorhaben mehrere schon geplante Baumaßnahmen am mittleren Ring. Dazu gehört der Bereich Ostend-/Cheruskerstraße, die Kreuzung Nordring/Hintermayrstraße, der Umgang mit dem maroden Steg am Vogelherd und mögliche Busspuren in der Maximilian-, Franken-, Bayern- und Gustav-Adolf-Straße.

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