Mauerwerk beschädigt

Risse in Nürnberger Wohnhaus: So geht es den evakuierten Mietern

23.6.2021, 18:57 Uhr
In der Nacht des Unwetters am 8. Juni 2021 wurde das Haus in der Speyerer Straße evakuiert. Der Grund: Regenmassen haben das Gebäude unterspült und große Risse im Keller verursacht. Die Statik war bedenklich.

© Alexander Brock In der Nacht des Unwetters am 8. Juni 2021 wurde das Haus in der Speyerer Straße evakuiert. Der Grund: Regenmassen haben das Gebäude unterspült und große Risse im Keller verursacht. Die Statik war bedenklich.

Den 8. Juni 2021 werden die Bewohner des Hauses mit der 27 in der Speyerer Straße wohl nie vergessen. Wie berichtet, zog an diesem Dienstagnachmittag ein schweres Unwetter auf. Regenmassen fielen auf die Stadt, besonders die Südstadt war betroffen. In dem Mehrfamilienhaus des städtischen Immobilienunternehmens Wbg an der Speyerer Straße entdeckte ein Mieter im Keller breite Risse, der Boden sackte ab. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und ein Statiker ließen das Gebäude aus dem Jahre 1927 räumen, die Mieter konnten in der Eile nur ein paar Habseligkeiten mitnehmen. Die Familien mit Kindern kamen bei Bekannten und Verwandten unter.

Möblierte Ersatzquartiere und Hotelzimmer

Nach Auskunft des THW verbreiterten sich die Risse am Tag danach, auch der Kellerboden gab noch weitere 60 Zentimeter nach. Mit einer schnellen Rückkehr in ihre Wohnungen konnten die Mieter nicht rechnen. In den folgenden Tagen untersuchten Bautechniker und Statiker den Untergrund des Hauses, um die Ursache für die Unterspülung des Gebäudes herauszufinden. Die Wbg stellte den Mietern möblierte Ersatzquartiere und Hotelzimmer zur Verfügung.

Mittlerweile ist die Ursache klar: "Eher durch Zufall hat ein Statiker im Boden des Kellers ein verschobenes Ton-Rohr entdeckt", berichtet Dieter Barth, Pressesprecher der Wbg. Die alte Leitung sammelt Regenwasser und führt das Nass in die Kanalisation. Durch das Leck drang das Regenwasser aber in den Boden und unterspülte das Haus - mit den bekannten Folgen. "Das Rohr schien schon länger kaputt gewesen zu sein." In die defekte Leitung wurde nun ein Innenrohr geschoben, die Hohlräume im Boden mit Beton verfüllt. Außerdem wurden Stahlzargen verbaut, die zusätzlich stützen. "Die Mauern mit Rissen werden abgetragen und neu aufgemauert. Daher ist der Keller vorübergehend nur eingeschränkt nutzbar", erklärt Barth. Inzwischen ist das Haus wieder bewohnt.

Wegen der Umstände, die den Bewohnern entstanden sind, erlässt die Wbg rund ein Drittel der Miete, so Barth. Insgesamt ist durch das Unwetter ein Gebäude-Schaden von etwa 100.000 Euro entstanden.

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