Rock im Park 2017: Warum der Müll immer noch nicht weg ist

9.6.2017, 18:40 Uhr
300 Tonnen Unrat müssen nach Rock im Park beseitigt werden. In den vergangenen Jahren klappte das gut. Heuer jedoch ziehen sich die Aufräumarbeiten länger hin.

© Julia Vogl 300 Tonnen Unrat müssen nach Rock im Park beseitigt werden. In den vergangenen Jahren klappte das gut. Heuer jedoch ziehen sich die Aufräumarbeiten länger hin.

16 Jahre lang hat sich Graf & Kittsteiner nach Rock im Park darum gekümmert, dass das Gelände wieder in seinen Urzustand gebracht wird. Die Firma hatte Routine, wusste genau, wie viel Personal es braucht, um auch wirklich jede leere Dose aus dem Gebüsch zu fischen. Die Ära Graf & Kittsteiner ist jedoch vorbei. Der Grund: Ärger um Winterdiensteinsätze und nicht bezahlte Löhne. Jetzt setzt Argo, der Veranstalter von Rock im Park, ein neues Unternehmen ein. Suez heißt es und hat seinen Sitz in Köln.

Wie in den vergangenen Jahren auch, muss sich die Firma an einen Zeitplan halten, bis das Gelände wieder sauber ist. Bis Freitag – so der eigentliche Plan – hätte alles erledigt sein müssen. Von außen nach innen – so Argo-Rechtsanwalt Martin Reitmaier bei der Abschlusspressekonferenz des Festivals am Sonntag – solle die Reinigung erfolgen. Die Idee dahinter: Straßen und Wege werden möglichst schnell sauber, das schmutzige Gebiet dabei immer kleiner.

Bis Mitte der Woche war davon jedoch nicht allzu viel zu sehen. Der Unrat lag immer noch herum, auch Sandler fühlten sich inmitten des Drecks nicht unwohl. Bei der Nürnberger Zeitung meldeten sich bereits erboste Leser, die den Müll nicht länger tolerieren wollten. Ihr Vorwurf: In den vergangenen Jahren haben die Aufräumarbeiten besser funktioniert.

Mitarbeiter von Sör haben den Aufräumhelfern von Suez in den vergangenen Tagen genau auf die Finger geschaut - SÖR ist schließlich für die Endabnahme zuständig. "Am Mittwoch haben wir Bedenken wegen der Geschwindigkeit angemeldet", bestätigt Ulrike Goeken-Haidl von Sör den Verdacht der Leser. Suez habe den Personalbedarf zunächst unterschätzt, dann jedoch noch einmal nachgefasst.

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Einen Vorwurf könne man dem Unternehmen jedoch nicht machen. Im Gegensatz zu Graf & Kittsteiner sei man bei dem Kölner Unternehmen nicht ortskundig. Rock im Park findet auf einem großen und doch recht kleinteiligen Gelände statt. "Das nach einem Festival ordentlich sauber zu machen ist eine riesen Leistung", sagt Goeken-Haidl. Sie ist überzeugt: Suez leistet gute Arbeit.

Ganz pünktlich wird man nach den Startschwierigkeiten jedoch nicht fertig. Bis spätestens Montag jedoch soll das Gelände sauber sein. "Und wir gehen am Schluss ja auch noch mal durch und helfen bei Feinheiten", sagt Goeken-Haidl.

 

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