"Rockfabrik" verabschiedet sich: Kommt jetzt das WON?

4.3.2015, 19:07 Uhr

© Foto: Andrea Schulz

„Vielen, vielen Dank für diese unglaublich schöne Abschiedsparty! Dieser Abend wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Ihr seid die besten Gäste die man sich wünschen kann“, war am Sonntag auf der Facebook-Seite der Traditionsdiskothek zu lesen. Ein Abschied für immer solle es jedoch nicht sein. In einem Teil des Tanzlokals, dem „Underground“, soll auch weiterhin Rock gespielt werden – allerdings unter neuem Namen: „Little Rofa“. „Der Rock wird uns immer erhalten bleiben“, heißt es dazu bei Facebook – inklusive Partys und Konzerte, wie die Betreiber jetzt schon ankündigen.

 

Erst im vergangenen Jahr hatte „Rockfabrik“-Chef Uwe Zimmermann eine halbe Million Euro in das Tanzlokal investiert, das in den vergangenen Jahren vermehrt Einbußen zu verzeichnen hatte. Eine neue Bühne, mehr Konzerte und Veranstaltungen sollten die „Rockfabrik“ retten – eine Reaktion auf das veränderte Ausgehverhalten des Feiervolkes. Dann wurde jedoch bekannt, dass der Eigentümer des Gebäudes, die Neumarkter Lammsbräu, bereits Gespräche über einen möglichen Verkauf führt. Zu den Interessenten gehören wohl auch die Betreiber der Diskothek „Won“ am Kohlenhof.

Mittlerweile gibt es auch eine Online-Petition, mit der sich für den Erhalt der Rockfabrik eingesetzt wird.

Wann genau und in welcher Form das „Won“ nun in das Gebäude am Klingenhof einziehen wird, ist derzeit noch unklar. Fakt ist jedoch, dass den „Won“-Betreibern der Pachtvertrag für das bisherige Objekt nicht verlängert wurde. Eine Entscheidung könnte schon bald fallen.

„Die Neumarkter Lammsbräu steht mit den Betreibern der ,Rockfabrik‘ als auch mit anderen in Verhandlungen“, sagte ein Sprecher der Brauerei auf Anfrage. Einzelheiten dürfe er zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht bekanntgeben. Auch die Beteiligung der „Won“-Betreiber an den Verhandlungen wollte der Sprecher gestern nicht bestätigen.

Unterdessen wurde bekannt, dass womöglich auch in einem weiteren Club auf dem Klingenhofareal ein Betreiberwechsel anstehen könnte. Auf einer Immobilienseite im Internet wird derzeit der „Marquee“-Club zur Vermietung angeboten. Den Fotos nach ist der Laden, der erst vor drei Jahren eröffnet wurde, gut in Schuss. Wer die Disco übernehmen möchte, muss dafür monatlich 2200 Euro bezahlen.

„Es wäre schön, wenn sich jemand findet“, sagt „Marquee“-Chef Martin Weinmann dazu. „Wenn nicht, dann ist das aber auch nicht schlimm und wir machen weiter“, sagt er. Warum sein Club dann überhaupt bei dem Immobilienportal angeboten wird? „Nach über 30 Jahren im Nachtleben möchte ich mich gern noch einmal neu orientieren“, sagt Weinmann. Ideen hat er schließlich genug und liebäugelt schon damit, Nürnbergs Gastronomie mit veganen Angeboten zu bereichern. „Ich bin schon lange Vegetarier und lebe seit einem Jahr vegan“, sagt er.

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