S-Bahnhof Fischbach: „Nichts als leere Versprechungen“

1.9.2010, 00:00 Uhr
S-Bahnhof Fischbach: „Nichts als leere Versprechungen“

© Matejka

Offenbar knirscht es nicht nur bei großen Problemen in der schwarz-gelben Koalition in Bayern. Auch beim umstrittenen zweiten Zu- und Abgang an der neuen S-Bahnstation in Fischbach erhitzen sich die Gemüter der Koalitionäre.

Karl Freller, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion, und CSU-Bezirksrat Peter Daniel Forster haben jetzt dem bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) und seiner Staatssekretärin Katja Hessel (ebenfalls FDP) vorgeworfen, den Bürgern in Fischbach nichts als leere Versprechungen zu machen.

Hintergrund ist die seit Jahren schwelende Debatte über die Frage, ob ein zweiter Zugang zum S-Bahnhof in Fischbach nötig ist und wer diesen bezahlt, wenn er gebaut wird.

Problem Nummer eins ist geklärt: Der Zugang ist dringend nötig. Darüber sind sich mittlerweile alle Beteiligten einig. Über Problem zwei wird debattiert.

Im Februar 2009, so Freller und Forster, habe Staatssekretärin Katja Hessel bei einer Veranstaltung in Fischbach versprochen, die Planungskosten für den Zugang zu übernehmen. Wer dann für die Baukosten schließlich aufkommen wird, sollte nach den fertigen Planungen geklärt werden, welche laut Ministerium ursprünglich Ende 2009 hätten vorliegen sollen.

Planung wird vergeben

Jetzt fragte Freller im Landtag nach dem Stand der Dinge, eineinhalb Jahre nach den Erklärungen Hessels. Die Antwort: Der Planungsauftrag werde derzeit von der Deutschen Bahn vergeben. Mit den ersten Ergebnissen sei voraussichtlich Ende 2010 zu rechnen.

Freller: „Es ist völlig inakzeptabel, den Bürgerinnen und Bürgern zu versprechen, es werde zeitnah die Planung vergeben und nach eineinhalb Jahren ist noch nichts passiert.“ Das Ministerium mache auch keine Anstalten, sein Versprechen einzulösen. So würden die Fischbacher und Altenfurter nur hingehalten.

Die Bahn bestätigt auf Anfrage des Nürnberger Stadtanzeigers den Sachstand. Bahnsprecher Michael Blaufeld: „Die Stadt Nürnberg wünscht sich einen zweiten Zugang, um eine noch bessere Anbindung an eine Bushaltestelle zu bekommen. Der Freistaat Bayern übernimmt dafür zunächst die Vorplanungskosten. Die Vergabe der Leistungen ist eingeleitet. Das Ergebnis wird zum Jahresende erwartet.“