Schadet ihnen Corona? Grüne sorgen sich um Schulanfänger

3.3.2021, 18:09 Uhr
Bei der Schuleingangsuntersuchung wird geprüft, ob die Kinder fit für die Schule sind: Wegen Corona wurde in Nürnberg noch kein einziger Test durchgeführt. 

© e-arc-tmp-20210217_110537-3.jpg, NNZ Bei der Schuleingangsuntersuchung wird geprüft, ob die Kinder fit für die Schule sind: Wegen Corona wurde in Nürnberg noch kein einziger Test durchgeführt. 


Corona bringt fest gefügte Routinen durcheinander — die Schulanfänger trifft es derzeit besonders hart. So ist wegen der Pandemie der obligatorische Anmeldetag an den Grundschulen derzeit nicht organisierbar: Die Eltern können ihr Kind fürs kommende Schuljahr nur per Brief, E-Mail oder Telefon anmelden.

Auch die Schuleingangsuntersuchungen fallen bislang weg: Das städtische Gesundheitsamt prüft hier, ob die Mädchen und Jungen fit für die Schule sind. So werden Hör- und Sehvermögen getestet oder sprachliche und motorische Fähigkeiten überprüft. Diese Pflicht-Tests werden im Idealfall schon Monate vor der Einschulung organisiert. So kann man schnell reagieren, wenn das Kind Förderbedarf hat. Von dieser Untersuchung sind auch die Grünen überzeugt: "Probleme beim Sehen, Hören oder Teilleistungsstörungen werden so entdeckt und spezielle Hilfe kann erfolgen."

"Ein grundsätzliches Problem"

Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist besorgt und möchte das Thema nun in den zuständigen Ausschuss des Stadtrats bringen. "Das ist ein grundsätzliches Problem in Nürnberg", sagt Stadträtin Gabriele Klaßen. Sie mahnt: Schon lange vor der Pandemie lief es hier nicht rund. Denn durch den personellen Engpass und immer zeitaufwändigere Untersuchungen hat es das Gesundheitsamtes der Stadt Nürnberg schon in den vergangenen Jahren kaum geschafft, alle angehenden Schulanfänger zeitnah in Augenschein zu nehmen.

Gerade für Kinder, die aus schwierigen häuslichen Verhältnissen kommen, sei nach Ansicht der Grünen die Schuleingangsuntersuchung für die weitere Entwicklung sehr wichtig. Insbesondere in der Pandemie sollte man diesen speziellen Blick auf die Kinder haben. Deshalb möchten die Grünen das Thema in den zuständigen Ausschuss des Stadtrats bringen.

So soll nach Willen der Grünen die Verwaltung über den personellen Stand beim Kinder- und Jugendärztlichen Dienst berichten. Weiter soll dargelegt werden, ob und wie viele Schuleingangsuntersuchungen es (bis zur Behandlung des Antrags) gab.


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Zudem sollen die Stadträte über das weitere Vorgehen im Hinblick auf die Schuleingangsuntersuchungen informiert werden. Fällt die frühe Förderung der Kinder im Zuge der Schuleingangsuntersuchungen weg, dann wirke sich das verhängnisvoll auf die Entwicklung der Heranwachsenden aus. Stadträtin Gabriele Klaßen: "Mit den Folgen werden wir noch lange zu kämpfen haben."

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