Schanzenbräu boomt: Inhaber schläft sogar in neuer Fabrik

17.2.2016, 06:00 Uhr
Ein bisschen muss noch an der Feinjustierung gearbeitet werden, damit das Bier schmeckt wie es soll.

© Stefan Hippel Ein bisschen muss noch an der Feinjustierung gearbeitet werden, damit das Bier schmeckt wie es soll.

Die vergangene Nacht hat Stefan Stretz in seiner brandneuen Fabrik in Höfen verbracht. Er musste unbedingt noch etwas Bier herstellen, sonst kommt er einfach nicht dazu. Sein fest angestellter Brauer ist ausgefallen, er hat sich das Bein gebrochen. Also muss Stretz selbst ran, was für den Diplom-Ingenieur für Brauereitechnologie kein Problem ist.

Sein Schanzenbräu ist immer noch gefragt wie eh und je – kein hipper Burgerladen kommt ohne die Klassiker Rotbier oder Helles aus. Um hinterher zu kommen, hat er einen siebenstelligen Betrag in die Bierfabrik in Höfen gepumpt.  Sie ist hochmodern, Stretz kann sie sogar von seinem Handy aus steuern. 5000 Hektoliter Bier will er hier im Jahr brauen.

Doch die Expansion soll behutsam verlaufen, er will den Markt nicht überschwemmen. Obwohl er das sicher könnte: Hamburger und Berliner Interessenten klopfen ständig an, er schickt dann vielleicht mal ein paar Paletten in den Norden. "Wir wollen das Regionale hochhalten", sagt der 45-Jährige.

Franken kommen zuerst dran

Das heißt: Kunden aus Nürnberg, Fürth oder Erlangen werden zuerst bedient. Und die langen ordentlich zu: Bis zu fünf Tonnen Bier liefert er jeden Tag aus. Auch die Zutaten haben es nicht weit, der Hopfen kommt aus der Holledau, das Malz aus Zirndorf und die Braugerste aus der Oberpfalz.

In nur einem halben Jahr hat der Unternehmer die Halle hochgezogen, in der etwa ein Dutzend große Bottiche stehen. Da die Anlage vollautomatisch ist, reicht es, wenn der Brauer ab und zu kontrolliert.  Stretz muss mit der Anlage noch richtig warm werden. Das Rotbier aus den Schläuchen in Höfen ist gerade noch etwas dunkler als das bisher gebraute. Es könne auch noch etwas anders schmecken, sagt Stretz. Doch die Qualität sei die gleiche, betont er.

In der Halle soll nicht nur produziert werden: Stretz will Führungen anbieten und einen Biergarten eröffnen. Außerdem sollen die Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen vermietet werden.

Für unsere Serie "Fünf Fragen an..." stand uns Stefan Stretz bereits Rede und Antwort.

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