Schlagstöcke für kommunalen Außendienst gehen zu weit

15.5.2019, 11:36 Uhr
Schlagstöcke für kommunalen Außendienst gehen zu weit

© Michael Matejka

Manchmal muss man sich schon sehr wundern, worüber diskutiert wird und worüber nicht: Da beschäftigen sich die Stadträte einerseits mit Leidenschaft mit der Frage, ob die neuen Stahl-Stühle auf dem Hauptmarkt im Sommer so heiß werden können, dass man sich darauf den Allerwertesten verbrennt. Denselben Stadträten im selben Ausschuss ist die Frage, ob der Kommunale Außendienst Schlagstöcke erhalten soll, allerdings maximal eine Randbemerkung wert.


Nürnberg: Kommunaler Außendienst bekommt Schlagstöcke


Dabei ist die Vorstellung, dass die Außendienst-Mitarbeiter künftig auch noch mit Schlagstock bewaffnet auf Streife gehen, grotesk. Das widerspricht völlig dem Grundgedanken des Außendienstes, auf den sich die Mehrheit im Stadtrat verständigt hat: Der Außendienst soll präventiv auftreten, informieren und notfalls erst einmal mündlich verwarnen, statt gleich mit Verwarnungsgeld zu drohen.

Deeskalation ist also angesagt. Ein Schlagstock am Gürtel gehört sicher nicht zu diesem Konzept, selbst wenn er allein für den Notfall, als Notwehr oder Nothilfe, gedacht ist. Doch Schlagstöcke sind Waffen, deren Einsatz richtig trainiert werden muss. Sie gehören schon deshalb allein in die Hände der Polizei. Bei ihr allein liegt das Gewaltmonopol. Und sie allein ist der richtige Ansprechpartner, wenn Situationen brenzlig werden – das gilt auch für den ADN.

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