Schranken-Ärger in Ziegelstein: Brandbrief an Bahnchef

11.2.2019, 11:02 Uhr
Immer wieder kommt es am Bahnübergang am Bierweg in Ziegelstein zu gefährlichen Situationen. Erst letzte Woche blieben die Schranken dort einfach offen stehen.

© Roland Fengler Immer wieder kommt es am Bahnübergang am Bierweg in Ziegelstein zu gefährlichen Situationen. Erst letzte Woche blieben die Schranken dort einfach offen stehen.

Immer wieder funktionieren die Schranken des Übergangs am Bierweg im Herzen von Ziegelstein nicht - seit über zwölf Jahren. "Der traurige Höhepunkt waren erst letzte Woche gestörte Schranken in geöffnetem Zustand. Dieser lebensgefährdende Zustand ist inakzeptabel und muss umgehend wie dauerhaft abgestellt werden", forderte Vereinsvorsitzender Tobias Schmidt bei der Generalversammlung von Nürnbergs flächenmäßig größtem Bürgerverein.

Als sich die Schranken nicht mehr schlossen, eilte auch Sigrun Gronauer, die Vorsitzende des Elternbeirats der Grundschule Ziegelstein, herbei. Mit dem Hortleiter der Kita St. Georg wartete sie zusammen mit den Kindern am Bahnübergang, bis nach einer Dreiviertelstunde die Reparaturarbeiten beendet waren. Die Polizei war ebenfalls vor Ort.

Immer wieder kommt es an dem Übergang zu gefährlichen Situationen. Meistens bleiben die Schranken unten, auch wenn die Gräfenbergbahn längst durchgerauscht ist. Entnervte Autofahrer fahren einfach durch, es kommt zu Rückstaus mit wartenden Pkw mitten auf den Schienen.

Wohl keine Lösung vor 2021

Der Vorstadtverein schrieb jetzt nicht nur einen erbosten Brief an die Deutsche Bahn (es ist bei weitem nicht der erste), er meldete das leidige Thema auch erneut für die Bürgervereinsrunde bei Oberbürgermeister Ulrich Maly an. Anfang 2018 hatte der Druck von Nürnberger Bundestagsabgeordneten dazu geführt, dass ein Vor-Ort-Termin mit der Bahn stattfand. Zuvor hatte Tobias Schmidt von der DB-Regio erfahren, dass die Bahn "nicht vor 2021" etwas am Bierweg unternehmen wolle. Das sei völlig indiskutabel, war man sich in dem Stadtteil einig.

Tatsächlich ist nach dem Ortstermin aber nichts passiert. Weshalb auch der Bundestagsabgeordnete Martin Burkert (SPD) Anfang dieses Jahres an die DB Netz AG schrieb. Er fordert eine Ertüchtigung der Schrankenanlage am Bierweg wie in Berlin-Mahlsdorf. Dort habe sich die Lage dadurch spürbar verbessert.

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