Schwertransporter der Superlative durchquert Nürnberg

25.1.2018, 17:31 Uhr
In Schrittgeschwindigkeit bewegte sich das fast 70 Meter lange Transportfahrzeug durch Nürnbergs Straßen.

© Siemens In Schrittgeschwindigkeit bewegte sich das fast 70 Meter lange Transportfahrzeug durch Nürnbergs Straßen.

3324 Kilometer soll dieser XXL-Transporter bald zurück legen. Nicht ohne Grund haben deshalb verschiedene Teams bei Siemens  monatelang mit der Planung des Mammutprojekts zugebracht. Immerhin soll der Weltrekordtrafo unbeschadet von Nürnberg nach China kommen. Schon als der Auftrag bei der Firma einging, wurde die Durchführbarkeit des Transports geprüft. Der 875-Tonnen-Koloss ist nämlich weltweit der erste Transformator mit rund 1.100 Kilovolt für Hochspannungsgleichstrom-Übertragungsanlagen (HGÜ).

Insgesamt sieben dieser gewaltigen Maschinen sollen nach der Bauphase in Nürnberg eingesetzt werden. Am Mittwochabend startete nun der erste Transformator am Siemens-Werk und trat gegen 22.30 Uhr im Schneckentempo die Fahrt zum Nürnberger Hafen an, wo er gegen 8 Uhr am Donnerstagmorgen endlich ankam. Ursprünglich war geplant, die Strecke zwischen 22 und 5 Uhr des Folgetags zu schaffen. Doch ein im Halteverbot geparkter Lastwagen versperrte zwischenzeitlich den Weg. André Krause, Projektleiter der Kahl-Unternehmensgruppe, hatte dann aber die rettende Idee zur Lösung des Problems: "Wir haben kurzerhand den Abschleppdienst gerufen und den Lastwagen beiseite schaffen lassen. Nachdem sich unser Schwertransporter dann vorbei geschlängelt hatte, stellten wir den Lkw einfach wieder dorthin zurück, wo er gewesen war."

Auch die Durchfahrung einer Unterführung der Deutschen Bahn gestaltete sich als schwierig. Die Mitarbeiter mussten Millimeterarbeit leisten, um das knapp 63 Meter lange, sechs Meter hohe  und 7,45 Meter breite Gefährt durch die Engstelle zu bringen. Nach einer Fahrtdauer von neun Stunden war die acht Kilometer lange Strecke zum Hafen geschafft. Jetzt geht es für den Trafo weiter nach China.

Das Spektakel wurde an der ganzen Strecke von unzähligen Zuschauern und Schwertransportfans verfolgt. Ludwig Schmidtmeier war dafür extra angereist: "Da kann man sich nur wundern, wenn man das so sieht. Die Technik, die da dasteht – brutal, sowas muss man erst einmal gesehen haben." 

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