SEK-Einsatz in Katzwang: Täter immer noch flüchtig

22.7.2018, 09:01 Uhr
Am Freitagabend rückte ein Großaufgebot der Polizei an einem Wohnblock in Katzwang an. Ein 50-Jähriger war auf seine Familie und die Nachbarn losgegangen und hatte sie mit einer Schusswaffe bedroht.

© NEWS5 / Fechner Am Freitagabend rückte ein Großaufgebot der Polizei an einem Wohnblock in Katzwang an. Ein 50-Jähriger war auf seine Familie und die Nachbarn losgegangen und hatte sie mit einer Schusswaffe bedroht.

Die Polizei Mittelfranken teilte mit, dass gleich mehrere Anrufer die Zentrale am Freitagabend gegen 20 Uhr über den eskalierenden Familienstreit informiert hatten. In einem Mehrfamilienhaus in der Katzwanger Hauptstraße war es zunächst zwischen dem 50-jährigen Familienvater und dessen Frau und Tochter zu einem Streit gekommen. Dabei hat der Mann die beiden angegriffen. Als die Auseinandersetzung sich kurz darauf vor das Haus verlagerte, ging der Mann dort auch auf die Nachbarn los. Er bedrohte die Anwesenden sogar mit einer Schusswaffe.  Noch bevor die Polizei vor Ort eintraf, ergriff er jedoch mit seinem Auto die Flucht.

Neben zahlreichen Beamten der mittelfränkischen Polizei rückten auch Einsatzkräfte des SEK (Spezialeinsatzkommando) und des USK (Unterstützungskommando) an. Die Spezialkräfte sicherten den Bereich um das Wohnhaus, die umliegenden Straßen waren für mehrere Stunden gesperrt. Auch der Busverkehr wurde für die Zeit des Einsatzes eingestellt. Während die Polizisten und Spezialkräfte im Rahmen einer Großfahndung nach dem Geflüchteten suchten, überflog ein Polizeihubschrauber das Gebiet. 

Fund in Plastiktüte

In der Ellwanger Straße fanden die Polizisten dann endlich eine Spur: Dort stand der Wagen des Mannes, der seine Flucht offenbar zu Fuß fortgesetzt hatte. Im Inneren des Autos lag die Schreckschusspistole, mit der der 50-Jährige vor seiner Flucht Familie und Nachbarn bedroht hatte. 

Am Tatort wurde allerdings noch ein weiterer, besorgniserregender Fund gemacht: In einer Tüte, die der aggressive Mann bei seiner Flucht zurückgelassen haben muss, fanden Polizisten einen scharfen Revolver sowie einen Gegenstand, der einer Handgranate ähnelte. Sofort rückten Spezialkräfte des Bayerischen Landeskriminalamtes an, um den Gegenstand genauer zu untersuchen - sie konnten schließlich Entwarnung geben: Es handelte sich nicht um eine scharfe Granate. Noch am Abend durchsuchten die Polizisten die Wohnung der Familie, dabei wurden mehrere Cannabispflanzen sichergestellt. Bis um Mitternacht blieb der Bereich um das Wohnhaus laut Polizei gesperrt.

Fahndung bis in die Nachtstunden

Die nächtliche Großfahnung blieb jedoch ergebnislos, die Polizei suchte verschiedene Orte im Stadtgebiet ab. Laut Polizei gingen mehrere Hinweise zu dem Fall ein. Auch am Samstagmittag fehlte von dem Mann jedoch noch jede Spur. "Die Fahndung geht weiter, wenn auch ohne gesperrte Straßen", bestätigte Polizeisprecher Michael Konrad. Wie die Polizeieinsatzzentrale auf Nachfrage mitteilte, konnten die Beamten den Mann auch bis zum Sonntagvormittag nicht auffinden.

Gegen den 50-Jährigen wurde zwischenzeitlich ein "umfangreiches Ermittlungsverfahren" eingeleitet, wie die Polizei Mittelfranken am Samstag mitteilte. "Derzeit werden dem Mann insbesondere mehrfache Körperverletzung, Bedrohung sowie Verstöße gegen das Waffen und Betäubungsmittelrecht zur Last gelegt", heißt es in der Pressemitteilung.

Dieser Artikel wurde am 22. Juli 2018 um 8.59 Uhr aktualisiert.


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