Sex mit 16-Jähriger: Geldstrafe für CSU-Politiker Brückner

22.9.2016, 17:02 Uhr
Politische Konsequenzen zog Michael Brückner bereits. Jetzt fällte das Gericht ein Urteil gegen den ehemaligen CSU-Abgeordneten.

© Harald Sippel Politische Konsequenzen zog Michael Brückner bereits. Jetzt fällte das Gericht ein Urteil gegen den ehemaligen CSU-Abgeordneten.

Er schäme sich zutiefst für sein Verhalten – dies tat Michael Brückner bereits vor drei Monaten kund. Im Juni war durchgesickert, dass der Gemüsebauer eine Affäre mit einer Minderjährigen hatte, einem Mädchen, das er über ein öffentliches Inserat kennengelernt hatte. Zweimal traf er sich mit ihr, vor ihrem 16. Geburtstag und danach. Für die sexuellen Handlungen hat der Landwirt (51) bezahlt.

Ob bezahlter Sex oder freiwillige Hingabe: Der Gesetzgeber schützt die ungestörte sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Eine Person über 18 Jahre darf sexuelle Kontakte mit 14- oder 15-Jährigen haben – vorausgesetzt, es geht nicht um bezahlten Sex oder eine Zwangslage. Das Amtsgericht erließ nun gegen Michael Brückner einen Strafbefehl wegen sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen, bestätigt Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke.

Betrieb macht etwa Millionen Euro Gewinn jährlich

Brückners Anwältin Franziska Fladerer teilt mit, dass dies auf einem Geständnis fußt. Die verhängte Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen, dies entspricht drei Monatsgehältern, wird Brückner akzeptieren, der öffentliche Prozess bleibt ihm erspart.Vorbestraft ist er damit nicht, dies wäre erst ab 91 Tagessätzen der Fall.

Wie hoch die Strafe genau ausfiel, wird aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nicht öffentlich genannt. Einberechnet werden alle Einkünfte: Nach eigenen Angaben erwirtschaftete er jährlich mehr als eine Million Euro mit seinem Betrieb.

Brücker legte, als rauskam, dass gegen ihn ermittelt wird, sein Landtagsmandat, den Vorsitz des CSU-Kreisverbands Nürnberg-Nord sowie seine Ämter beim Bauernverband nieder. Anfangs erklärte er den Rücktritt mit "privaten Gründen".