Shoppen in Corona-Zeiten: So gehen Läden mit dem Virus um

15.5.2020, 09:53 Uhr
Shoppen in Corona-Zeiten: So gehen Läden mit dem Virus um

Es ist ein Mordsgefummel: Klamotten ausziehen, Brille darauf ausbalancieren, das Kleidungsstück der Wahl über den Kopf streifen und dabei bloß nicht die Maske verlieren. Gar nicht so einfach – und womöglich auch hygienisch nicht empfehlenswert?

Ob und wie lange sich Covid19-Viren auf getragenen Kleidungsstücken halten und Infektionen auslösen können, ist laut Experten noch nicht eindeutig geklärt. Bei der in der Nürnberger Karolinenstraße ansässigen Textilkette Mango hat man sich vorsichtshalber entschieden, sämtliche Umkleidekabinen zu sperren und das Anprobieren bis auf weiteres ganz ausfallen zu lassen. Stattdessen können gekaufte Kleidungsstücke bis zu sechs Wochen lang umgetauscht werden. Ob's passt und gefällt, wird also daheim entschieden.

Teile, die über den Kopf gezogen oder auf der Haut anprobiert worden sind, werden beim Bio-Modehändler Glore in der Karl-Grillenberger-Straße einen Tag lang beiseite gehängt. "Wir hängen dann einfach eine andere Größe auf die Stange", erklärt Mitarbeiterin Zara Fuchs auf Anfrage. Heikel seien etwa Bikinis, die zurzeit gar nicht anprobiert werden dürfen.

Maske auch in der Kabine

Dass die Maske auch in der Umkleidekabine auf der Nase bleibt, setzt man bei Crämer & Co in der Brunnengasse voraus. "Das wird von der Kundschaft akzeptiert", sagt Verkäuferin Charlotte; außerdem könnten viele Kleidungsstücke ohne direkten Hautkontakt getestet werden. Zwischen zwei Kabinen sei eine gesperrt, um Abstand zu ermöglichen

Nur beim kostenlosen Kürzen der Jeans etwa müssen die Kundinnen und Kunden nun mit Hand anlegen. Sie stecken den Saum selbst ab, damit die Mitarbeiterinnen vorschriftsmäßig eineinhalb Meter wegbleiben können.

Sicher ist sicher: Die Berufsgenossenschaft Handel in Mannheim hat jüngst vor einer Gefährdung durch getragene Kleidung gewarnt. Bei unmittelbarem Kontakt mit Nase und Mund könne es zu einer Kontamination kommen, heißt es. Eine Gesundheitsgefährdung sei derzeit nicht abschätzbar, deshalb sollte diese Form des Anprobierens unterbleiben, rät die Genossenschaft ihren Mitgliedern.

Bei Breuninger geht man einen anderen Weg. Wenn Textilien anprobiert wurden, müssen sie danach grundsätzlich zwei Wochen in Quarantäne, sprich: Sie werden beiseite gehängt und in dieser Zeit nicht angeboten.

Bei Karstadt und Kaufhof dagegen erklären Mitarbeiterinnen, dass die Anprobe mit Maske, aber ansonsten ganz normal verlaufe. Anders sei das nicht machbar, heißt es. Eine Antwort, die auch bei den kleinen Boutiquen in der Innenstadt zu hören ist, deren Auswahl vergleichsweise begrenzt ist.


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