Siegfried und Roy: Star-Magier lernte Zauberkunst in Nürnberg

17.5.2020, 05:59 Uhr
Siegfried und Roy: Star-Magier lernte Zauberkunst in Nürnberg

© Foto: Privat/Schinhammer

Als letzte Woche bekanntgegeben wurde, dass Roy Horn, Teil des weltberühmten Magier-Duos "Siegfried und Roy", an Covid-19 gestorben war, waren auch der fränkische Verwandlungskünstler Marc O. Vincent und seine Managerin Ursula Schinhammer bestürzt. Ende der 90er Jahre durften sie nach der Show im Hotel Mirage in Las Vegas hinter den Kulissen mit den Star-Magiern Champagner trinken. Der Kontrast zur Glitzerwelt auf der Bühne hätte dabei nicht größer sein können, erzählt der fränkische Elvis. Denn Siegfried Fischbacher, gebürtig aus Rosenheim, begrüßte sie im breitesten Bayerisch.


"Siegfried & Roy"-Magier Roy Horn an Covid-19 gestorben


"Grüß Gott, du bist also die Lechners Uschi? Du bist aber groß geworden", meinte er zu ihr, erzählt Schinhammer lachend. Sie hatte eine besondere Verbindung: Ihr Vater, Ernst Lechner war Hobbyzauberer und von 1969 bis 1975 Präsident des Magischen Zirkel von Deutschland, einer Vereinigung von Zauberkünstlern. Auf einem Kongress des Zirkels hatte der junge Siegfried damals Schinhammers Vater kennengelernt und war von den Tischzaubereien des Franken begeistert.

Der Nürnberger Hobbyzauberer Ernst Lechner traf den jungen Siegfried auf einem Kongress und zeigte ihm seine Tricks.

Der Nürnberger Hobbyzauberer Ernst Lechner traf den jungen Siegfried auf einem Kongress und zeigte ihm seine Tricks. © Archiv des Magischen Zirkels

"Vor allem Kartentricks beherrschte mein Vater sehr gut", erinnert sich Schinhammer. Um einige davon zu lernen, kam Siegfried sogar ein paar Mal nach Nürnberg. Das große Talent des jungen Siegfried habe ihr Vater schnell erkannt. Der Nürnberger setzte sich dafür ein, den jungen blonden Zauberer schon vorzeitig mit 19 Jahren, und nicht erst mit 21 Jahren, in den Zirkel aufzunehmen. Später wurden er und Roy Ehrenmitglieder. Ganz lose blieb der Kontakt zu Lechner über die Jahre bestehen. Ein paar Mal sei ihr Vater bei USA-Reisen bei den Magiern zu Gast gewesen, erzählt Schinhammer.

Seine Anfänge hat Siegfried nicht vergessen. Beim Treffen backstage erkundigte er sich nach dem Nürnberger. "Er wollte vor allem wissen, wie es meinem Papa geht", erzählt Schinhammer. Lechner ist 2017 verstorben. Zur Erinnerung an das Treffen schenkten die Magier seiner Tochter einen weißen Plüschtiger. Er hat bis heute bei Schinhammer einen Ehrenplatz im Regal.

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