Sör kämpft in Nürnberg gegen Schneemassen

8.2.2021, 11:22 Uhr
Bereits seit den frühen Morgenstunden waren die Sör-Mitarbeiter auf Nürnbergs Straßen unterwegs.

© Stefan Hippel, NNZ Bereits seit den frühen Morgenstunden waren die Sör-Mitarbeiter auf Nürnbergs Straßen unterwegs.

"Großes Lob an den Winterdienst der Stadt Nürnberg. Ich bin heute trotz Schneefall perfekt durchgekommen. Alles gut geräumt. Vielen Dank an die Mitarbeitenden von Sör", schreibt ein Leser in seiner E-Mail an unsere Redaktion. Worte, die die Angestellten der Stadt eher selten hören. Meistens geht es Anwohnern und Pendlern zu langsam.

"Wir hatten heute in der Nacht rund 15 Zentimeter Neuschnee. Die Einsatzkräfte wurden um 1.30 Uhr alarmiert, um 3 Uhr waren alle unterwegs", sagt Bürgermeister und Sör-Chef Christian Vogel. Das größte Problem für seine Mitarbeiter sei die Masse an Schnee gewesen.

Nach den Hauptstraßen wurde auch sofort ein Großteil der Gehweg geräumt.

Nach den Hauptstraßen wurde auch sofort ein Großteil der Gehweg geräumt. © Stefan Hippel, NNZ

Die Räum- und Streufahrzeuge seien deshalb auf den breiten Straßen zunächst gestaffelt - also zwei Fahrzeuge nebeneinander - gefahren. Kritisch war vor allem, dass der Schnee direkt auf der Fahrbahn festgefroren war.

"Nachdem die Fahrzeuge den Schnee oben weggeschoben haben, verursachte der festgefrorene Schnee darunter zunächst glattere Verhältnisse als der zuvor griffige Schnee", erklärt Vogel.


Verkehrschaos auf der A6: 100 eingeschneite Lastwagen bei Nürnberg


Das aufgebrachte Salz brauchte entsprechend eine gewisse Zeit, bis es in die gefrorene Schicht richtig eindringen konnte und die Tauwirkung einsetzte. In den frühen Morgenstunden, also noch bevor der Haupt-Berufsverkehr einsetzte, konnten die Sör-Mitarbeiter den vielen Schnee erst einmal nur zur Seite schieben. "Da muss jetzt noch intensiv nachgearbeitet werden, da der weggeschobene Schnee teilweise Wege, Überwege und Kreuzungen wie auch Radwege versperrt", sagt Vogel.

Am meisten zu kämpfen hatte Sör mit der Masse an Schnee.

Am meisten zu kämpfen hatte Sör mit der Masse an Schnee. © Stefan Hippel, NNZ

Mindestens den ganzen Tag werden die städtischen Angestellten deshalb unterwegs sein, um die Schneemassen sicher zu verteilen. "Ich bitte daher alle Bürger um Verständnis, dass nicht alles gleichzeitig geschehen kann" ergänzt Vogel.

Autofahrer hatten freie Fahrt

Die Hauptstraßen waren bereits zum Berufsverkehr größtenteils geräumt, so dass Autofahrer überwiegend freie Fahrt hatten. "Jetzt kommt es darauf an, ob es weiter schneit. Davon hängt es auch ab, wie weiter verfahren wird", erläutert Nürnbergs Bürgermeister. Sollte kein Schnee mehr kommen, arbeiten die Sör-Mitarbeiter die sogenannte Prioritätenliste ab.

Zum Berufsverkehr waren die Straßen bereits größtenteils frei.

Zum Berufsverkehr waren die Straßen bereits größtenteils frei. © Stefan Hippel, NNZ

"Sollte es weiter schneien, müssen insbesondere die Hauptstraßen ein weiteres mal bearbeitet werden. Als erstes Fazit kann man aber durchaus zufrieden feststellen, es hat soweit gut funktioniert, die Kollegen haben seit den frühen Morgenstunden sehr gute Arbeit geleistet", bilanziert Vogel.


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Zu der entspannten Situation habe freilich auch beigetragen, dass viele Arbeitnehmer derzeit im Homeoffice arbeiten und dass die Schulen geschlossen sind und somit weniger Menschen gleich morgen unterwegs sind.

Polizei registriert keine größeren Probleme

Auch die Polizei bestätigt, dass der Wintereinbruch keine schlimmeren Auswirkungen mit sich gebracht hat. "Der Schneefall hat Gott sei Dank in ganz Mittelfranken keine größeren Probleme bereitet", sagt Rainer Seebauer, Sprecher der mittelfränkischen Polizei.

Sonntagabend gab es lediglich einen größeren Stau auf der A6 zwischen Roth und Nürnberg wegen eines querstehenden Pkw. Zahlreiche Lkw mussten deshalb anhalten und kamen dann nicht mehr vom Fleck. "Bis 1.15 Uhr war die A6 blockiert, dann war aber mithilfe des THW die Autobahn geräumt und der Stau hat sich aufgelöst", so Seebauer.


Sommerreifen und unangepasstes Tempo: Unfälle in Mittelfranken


Zwischen 5.30 Uhr und 8.30 Uhr am Montagmorgen wurden der Einsatzzentrale Mittelfranken 18 Einsätze wegen umgestürzter Bäume, hauptsächlich im Bereich Westmittelfranken, gemeldet. "Ansonsten gab es schneebedingt sechs Verkehrsunfälle - allerdings alle zum Glück ohne Verletzte" so die Bilanz der Polizei.

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