Sör lehnt Pfandringe in Nürnberg ab

28.7.2014, 18:02 Uhr
Sör lehnt Pfandringe in Nürnberg ab

© Uwe Niklas

In einigen Städten - jüngst in Bamberg - werden solche Kästen bereits angebracht. Sie sollen den Flaschensammlern das würdelose Wühlen in Mülleimern ersparen. Wer eine Pfandflasche wegwerfen will, steckt sie einfach in den Ring. Die CSU-Stadtratsfraktion hatte diese Idee aufgegriffen und die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob dieses Angebot auch in Nürnberg – vor allem in der Innenstadt, aber auch bei Großveranstaltungen wie Rock im Park oder dem Klassik Open Air – eingeführt werden kann.

In einer Stellungnahme für den Ausschuss lehnt Sör den Einsatz jedoch ab. Und führt gleich mehrere Gründe auf. So eigneten sich nicht alle Papierkorbmodelle für den Einsatz. Beispiel: die gusseisernen Mülleimer. Beim sogenannten Abfallhai (die orangen Behälter mit der markanten Öffnung) würde die Zugangstür durch den Pfandring versperrt. Das erschwere das Leeren der Behälter. Eine flexible Anbringung eben bei diversen Veranstaltungen würde voraussetzen, dass die Ringe schnell abmontiert werden könnten. Sie müssten aber wegen ihres Eigengewichts sehr fest mit dem jeweiligen Papierkorb verbunden werden.

Sör führt aber auch einige Sicherheitsgründe an. Kinder könnten sich Kopf- und Gesichtsverletzungen zuziehen, wenn sie gegen die Pfandringe fielen. Die Ringe könnten auch übersehen werden. An der Verschraubung könnten sich die Flaschensammler selbst oder die Sör-Mitarbeiter verletzen.

Schließlich würden zwei Ringe rund 1000 Euro kosten. Dafür gebe es im Haushalt aber gar keine bereitgestellten Mittel. Noch nicht berücksichtigt seien dabei Ausgaben für Reinigung, Instandhaltung und Leerung. Das Fazit: „In Abwägung zwischen dem angestrebten positiven Effekt und den negativen Aspekten kann die Erprobung und Einführung nicht empfohlen werden.“

In der Sitzung am Montag folgte Bürgermeister Vogel weitgehend der Argumentation von Sör gegen die Anbringung von Pflandringen. Er verwies außerdem darauf, dass die Sammler selbst keine Veränderung des Systems wünschen. Sie fürchten laut dem Spd-Politiker offenbar, dass ihnen dadurch Konkurrenz entstehen könnte: "Sie glauben doch gar nicht, wer alles Pfandflaschen mitnimmt, wenn sie nicht im Papierkorb stecken." Eine endgültige Entscheidung fiel in der jüngsten Sitzung noch nicht. Die CSU-Stadträte Andreas Krieglstein und Marcus König wollten diese Argumente nicht gelten lassen und verwiesen auf die Menschenwürde.

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