Der Kümmer-Betrieb

Sör räumt in Nürnberg auf: 130 Millionen Euro für Sauberkeit und Sicherheit

28.7.2021, 17:34 Uhr
Eine Oase für Kinder: Am Nordklinikum ist ein neuer Spielplatz entstanden. Platanen spenden in heißen Sommern Schatten. Foto: Eduard Weigert

Eine Oase für Kinder: Am Nordklinikum ist ein neuer Spielplatz entstanden. Platanen spenden in heißen Sommern Schatten. Foto: Eduard Weigert

Gäbe es eine Rangliste für die schönsten Spielplätze in Nürnberg, dieser hätte beste Chancen auf einen Spitzenplatz. Abenteuerliche Klettergerüste für die Großen, Holzpferdchen und Schaukeln für die Kleinen. Schließlich durften die Kinder bei der Gestaltung ein Wörtchen mitreden. Das 3600 Quadratmeter große Areal liegt direkt vor dem Nordklinikum unter einem Dach aus leuchtend grünem Platanen-Laub, das in heißen Sommern Schatten spendet.

Seit Jahrzehnten schon befindet sich an dieser Stelle ein Spielplatz, der Zahn der Zeit hatte ihn angenagt, nun entspricht er wieder den Anforderungen der Gegenwart. Bürgermeister Christian Vogel (SPD) hat sich diesen Platz zur Vorstellung des Sör-Jahresberichts ausgesucht. Es sind schließlich seine Leute, die hier eine Oase für die Jüngsten geschaffen haben. "Kinder sind unser wichtigstes Gut", sagt Vogel. "Sie brauchen Platz, um sich austoben zu können."

470 Spielplätze

Insgesamt kümmert sich Sör um rund 470 Spielplätze in der ganzen Stadt. Und um vieles mehr, wie der Blick in den Jahresbericht zeigt. Sör hat im Jahr 2020 rund 80.000 Straßenbäume kontrolliert, gewässert und gepflegt, hat Grünanlagen neu- oder umgestaltet - den Quellepark und den Marie-Juchacz-Park, die Kleingartenanlage Ideal und den Nelson-Mandela-Platz. Zwei große Brückensanierungen wurden im Jahr 2020 abgeschlossen: Ab dem 17. Dezember konnte über die Charles-de-Gaulle-Brücke am Kanal und die Adenauer-Brücke in Wöhrd der Verkehr wieder rollen. Derzeit ist Sör mit der Dr.-Gustav-Heinemann-Brücke im Osten der Stadt beschäftigt, die ebenfalls zu den großen Verkehrsadern gehört.

Natürlich habe auch Sör die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen, sagt Marco Daume, der Zweite Sör-Werkleiter, der für den technischen Bereich zuständig ist. "Ab März wurde die Stadtverwaltung in den Notfallbetrieb versetzt. Trotzdem war Sör immer im Einsatz." Noch mehr Arbeit als sonst bedeutete der Kampf gegen die Müllberge, die während der Pandemie wuchsen. Die Menschen hielten sich mehr denn je im Freien auf, um spazieren zu gehen, aber auch zum Essen und Trinken. Nicht jeder nahm zum großen Leidwesen von Bürgermeister Vogel und seinem Team seinen Abfall wieder mit.

6627 Tonnen Abfall

Für Zahlenfreunde hält der Sör-Jahresbericht jede Menge Stoff bereit. Hier ein paar Beispiele: 6627 Tonnen Abfall hat der Servicebetrieb 2020 weggeräumt. Er hat 3299 Papierkörbe regelmäßig geleert, 37 öffentliche WC-Anlagen gereinigt oder repariert. Um 3800 Parkbänke, 2098 Papierkörbe in Parks, 199 Hundekotbeutel, 190.000 Bäume in Grünanlagen hat er sich gekümmert. 1197 Kilometer Straßen und Wege hat er von Schlaglöchern befreit und sauber gemacht, rund 50.000 Lichtpunkte in der Straßenbeleuchtung gepflegt, 307 Kilometer Radweg, 291 Brücken und Stege betreut, 55 Lärmschutzwände, 534 Ampelanlagen, 200 Parkscheinautomaten, 150 Gewässer erster Ordnung, 82 Teiche und Weiher umsorgt. Das Sör-Budget für all die Unterhaltsaufgaben lag im vergangenen Jahr bei 130 Millionen Euro.

Auch der Pandemie-Winter 2020/21 hatte es in sich und stellte Sör vor eine Herausforderung. Im Vergleich zu vergangenen Jahren war es überdurchschnittlich kalt. 61 Frosttage, 14 Eistage und 27 Schneefalltage verzeichnet der Sör-Jahresbericht. An 60 Tagen war der Winterdienst im Einsatz, im Vorjahr musste er nur an 36 Tagen ausrücken.

Eine Million Euro hat die Stadt in den neuen Spielplatz am Nordklinikum investiert. Alle zwei Tage kontrollieren laut Bürgermeister Christian Vogel Sör-Mitarbeiter, ob alles in Ordnung ist, ob beispielsweise Glassplitter herumliegen, an denen sich die Kinder verletzen könnten. Einmal pro Jahr werden die Spielgeräte auf ihre Sicherheit hin überprüft.

Nicht mit dem "Schäufelchen"

Von der Sanierung des Spielplatzes war allerdings nicht jeder begeistert. Eine Anwohnerin nutzt die Anwesenheit des Bürgermeisters, um sich über die Bauarbeiten zu beschweren. Man sei mit schwerem Gerät vorgegangen, bemängelt sie. Vogel räumt ein, dass man nicht mit dem "Schäufelchen" hantieren konnte. "Hier wurde vorbildlich gearbeitet."

Generell, das betont der Bürgermeister immer wieder, unternehme Sör nichts, um die Menschen zu ärgern. "Wir erledigen nur unsere Aufgaben." Dazu gehörten auch die Baustellen im Straßennetz. "Natürlich tut sich da im Sommer besonders viel. Wer wissen möchte, wo genau gebaut wird, kann das jederzeit auf unserer Sör-Homepage nachschauen." Der dickste Brocken auf der Sör-Agenda ist der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs. Aber wann die Bauarbeiten starten können, ist immer noch offen.

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