SPD will "Nürnberger Wochen gegen Rassismus"

23.6.2016, 08:57 Uhr

Rassismus und rechtes Gedankengut seien leider auch in Deutschland noch weit bis in die Mitte der Gesellschaft verbreitet, so Diana Liberova, die integrationspolitische Sprecherin der Nürnberger SPD. Das habe zuletzt auch wieder eine Studie der Universität Leipzig belegt. Demnach wünsche sich jeder Zehnte in Deutschland einen "Führer, der mit starker Hand regiert". Jeder Zehnte habe Vorurteile gegenüber Juden, mehr als jeder Zweite halte Sinti und Roma für kriminell und über 40 Prozent seien der Meinung, dass Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland verboten werden sollte.

"Umso wichtiger ist es, im Sinne unseres Grundgesetzes und unseres Leitbildes von einer solidarischen Stadtgesellschaft diesen Entsolidarisierungserscheinungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu begegnen", so Liberova in einer Presseerklärung. "Ein Schritt dahin könnte die Einrichtung von 'Nürnberger Wochen gegen Rassismus' sein."

In vielen Kommunen im gesamten Bundesgebiet und auch in Mittelfranken werden seit einigen Jahren anlässlich des Tages gegen Rassismus am 21. März "Internationale Wochen gegen Rassismus" organisiert. Nürnberg habe sich bis jetzt an den Aktionen nur sporadisch beteiligt, meint die SPD-Stadträtin. Regelmäßigere und vor allem koordiniertere Aktionen wären laut Liberova wünschenswert. Sie sieht dabei beispielsweise in den vielen Nürnberger "Schulen ohne Rassismus" viel Potenzial. Deren Aktivitäten könne man in solchen Antirassismuswochen bündeln. Aber auch an die Arbeit des Menschenrechtsbüros, der Allianz gegen Rechtsextremismus und des Nürnberger Integrationsrates lasse sich anknüpfen.

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