Spielen und Toben ausdrücklich erwünscht

23.6.2016, 20:59 Uhr
Spielen und Toben ausdrücklich erwünscht

© Michael Matejka

Auf einen Museumsbesuch muss eine Familie deswegen nicht verzichten. Im Sommer bieten das Museum Industriekultur und das Spielzeugmuseum in ihren Außenbereichen einige Möglichkeiten zum Toben und Spielen.

"Im Sportcamp kann man sich austoben. Hinter diesem Angebot steckt kein hoher Anspruch, aber genau das wollen wir ja auch", sagt Matthias Murko. Denn der Leiter des Museums Industriekultur kennt das Dilemma der Eltern und der Museen: "Kinder müssen sich bewegen, aber im Museum geht es oft schlecht." Das Problem kann sein Museum im Sommer mit dem Sportcamp lösen. Von Mai bis Oktober finden die großen und die kleinen Besucher nachmittags und am Wochenende auf der Freifläche südlich des Museums elf Schiffscontainer, in denen sie ihre Kräfte messen und ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen können.

Gleich im ersten Container, der gleichzeitig den Eintritt zum Sportcamp ermöglicht, geht es um Weitsprung. Auf dem Boden sind 8,95 Meter abgemessen - der Weltrekord von Mike Powell aus dem Jahr 1991. "Da bekommt man ein Gefühl dafür, was das für eine Leistung ist", so Murko. Im nächsten Container kann man in den simulierten Boxring steigen. "Hier kriegt man die Buben nicht raus", weiß der Museumsleiter aus Erfahrung. Bei Erwachsenen sind Geräte für Gleichgewichtsübungen gefragt, verrät Murko.

Spielen und Toben ausdrücklich erwünscht

© Michael Matejka

Außerdem im Angebot: Tischfußball, Laufband, Torwandschießen. Die Container sind sternförmig aufgestellt, in der Mitte können die Besucher unter dem großen Sonnenschirm auf einer der Bierbänke Platz nehmen, um sich auszuruhen oder zu stärken. Getränke und Essen müssen sie aber mitbringen.

Für das Sportcamp ist nach dieser Saison aber Schluss. Das Grundstück, auf dem es steht, hat die Stadt verkauft. Nächstes Jahr könnte sich dort schon eine Baustelle befinden.

Bis Ende Oktober lockt auch im Spielzeugmuseum in der Karlstraße der Außenbereich. Auf über 700 Quadratmetern können sich dort Kinder und Erwachsene ausprobieren. Im Mittelpunkt stehen hier die historischen Spiele - etwa mit einem Peitschenkreisel, einem Reifen oder Murmeln -, die die junge Generation kaum noch kennen würde. "Es ist nach wie vor ein Geheimtipp in Nürnberg", sagt Karin Falkenberg, die Leiterin des Spielzeugsmuseums, über den Außenbereich des Museums.

Spielen und Toben ausdrücklich erwünscht

© Roland Fengler

Auf einer Litfaßsäule sind Tafeln zu finden, die Spiele und Geräte erläutern und verraten, woher diese kommen. "Aber es gibt auch einen Ansprechpartner, der die Spiele erklären kann", so Karin Falkenberg. Sehr beliebt bei Groß und Klein ist laut Museumsleiterin ein Knöchelspiel aus dem 16. Jahrhundert.

Auf Kinder, die sich einfach austoben wollen, warten ein doppeltes Kletternetz sowie ein Balancierbalken. "Der Außenbereich ist geschützt." So können die Erwachsenen die Kinder spielen lassen und im Café Lakritz, das sich ebenfalls draußen befindet, Platz nehmen und sich bei einer Tasse Tee oder Kaffee entspannen.

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