SS-Kaserne, US-Stützpunkt, Kulturzentrum: die Z-Bau-Geschichte

30.9.2015, 19:07 Uhr
Hinter diesen legendären Mauern in der Frankenstraße 200 wurde Nürnberger Geschichte geschrieben. Nazis, US-Offiziere, Techno-Jünger, Jesus Freaks - sie alle fanden ihren Weg in den Z-Bau. Wir blicken zurück.
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Die Z-Bau-Geschichte

Hinter diesen legendären Mauern in der Frankenstraße 200 wurde Nürnberger Geschichte geschrieben. Nazis, US-Offiziere, Techno-Jünger, Jesus Freaks - sie alle fanden ihren Weg in den Z-Bau. Wir blicken zurück. © Mark Johnston

So sieht der Z-Bau heute aus. Mit der Wiedereröffnung im Oktober 2015 halten nach einer mehrjährigen Sanierungsphase wieder die Kreativen Einzug in der Frankenstraße 200. Über 5500 Quadratmeter Fläche stehen für sie, ihre Gäste und verschiedene Veranstaltungen auf dem Gelände der ehemaligen SS-Kaserne zur Verfügung. Wie bitte? Eine ehemalige SS-Kaserne wird zum Kulturzentrum? Wie kam es denn dazu?
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2015: Die Wiedereröffnung

So sieht der Z-Bau heute aus. Mit der Wiedereröffnung im Oktober 2015 halten nach einer mehrjährigen Sanierungsphase wieder die Kreativen Einzug in der Frankenstraße 200. Über 5500 Quadratmeter Fläche stehen für sie, ihre Gäste und verschiedene Veranstaltungen auf dem Gelände der ehemaligen SS-Kaserne zur Verfügung. Wie bitte? Eine ehemalige SS-Kaserne wird zum Kulturzentrum? Wie kam es denn dazu? © Mark Johnston

Rückblick: Diese Luftaufnahme von der ehemaligen Südkaserne entstand bei einem Hubschrauberflug am 24. März 2000. Der Millenium-Wechsel läutete auch für den Nürnberger Z-Bau ein neues Zeitalter ein. Krasser könnte der Gegensatz kaum sein: In die ehemalige SS-Kaserne zogen Rocker, Punker und Techno-Jünger ein...
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2000: Neues Zeitalter beginnt

Rückblick: Diese Luftaufnahme von der ehemaligen Südkaserne entstand bei einem Hubschrauberflug am 24. März 2000. Der Millenium-Wechsel läutete auch für den Nürnberger Z-Bau ein neues Zeitalter ein. Krasser könnte der Gegensatz kaum sein: In die ehemalige SS-Kaserne zogen Rocker, Punker und Techno-Jünger ein... © Karlheinz Daut

Sicherlich ein Highlight in Sachen Kontrast zur Nazi-Geschichte des Gebäudes: Im Oktober 2004 fand sogar ein Gottesdienst der "Jesus Freaks" in der ehemaligen SS-Kaserne statt. Aber der Reihe nach...
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Oh Jesus!

Sicherlich ein Highlight in Sachen Kontrast zur Nazi-Geschichte des Gebäudes: Im Oktober 2004 fand sogar ein Gottesdienst der "Jesus Freaks" in der ehemaligen SS-Kaserne statt. Aber der Reihe nach... © Eduard Weigert

Ursprünglich von den Nationalsozialisten als SS-Kaserne erbaut, wurde der heutige Z-Bau-Komplex nach dem Zweiten Weltkrieg (1948) von den Amerikanern übernommen. Dieses Bild wurde am 26. Februar 1957 in den NN veröffentlicht. Zu sehen sind Panzer und Militärs in der Frankenstraße in Nürnberg.
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1957: Panzer und Militärs

Ursprünglich von den Nationalsozialisten als SS-Kaserne erbaut, wurde der heutige Z-Bau-Komplex nach dem Zweiten Weltkrieg (1948) von den Amerikanern übernommen. Dieses Bild wurde am 26. Februar 1957 in den NN veröffentlicht. Zu sehen sind Panzer und Militärs in der Frankenstraße in Nürnberg. © NN / Mandelsloh

Dieses Foto wurde in den NN am 28. Oktober 1994 gedruckt. Es zeigt, wie in der Südkaserne die 'Stars and Stripes' endgültig eingerollt werden. Kurz darauf wurde die deutsche Flagge gehisst: Und zwar auf dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), für das die Räumlichkeiten von nun an genutzt wurden.
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1994: Goodbye "Stars and Stripes"

Dieses Foto wurde in den NN am 28. Oktober 1994 gedruckt. Es zeigt, wie in der Südkaserne die 'Stars and Stripes' endgültig eingerollt werden. Kurz darauf wurde die deutsche Flagge gehisst: Und zwar auf dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), für das die Räumlichkeiten von nun an genutzt wurden. © NN / Eduard Weigert

Zwei Jahre zuvor (1992) hatten die US-Streitkräfte bereits die "Merrell Barracks" (heutiger Z-Bau) verlassen.
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"Always ready"

Zwei Jahre zuvor (1992) hatten die US-Streitkräfte bereits die "Merrell Barracks" (heutiger Z-Bau) verlassen. © Günter Distler

Dieses Luftbild wurde am 23. August 1999 aufgenommen. Es zeigt das komplette Gelände der damaligen Südkaserne, das zwischen der Ingolstädter Straße und der Frankenstraße in der Nürnberger Südstadt liegt. Auf der freien Fläche rechts steht übrigens mittlerweile ein riesiges Möbelhaus. Es wurde im Jahr 2000 für rund 100 Millionen Mark gebaut.
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100 Millionen für Möbel

Dieses Luftbild wurde am 23. August 1999 aufgenommen. Es zeigt das komplette Gelände der damaligen Südkaserne, das zwischen der Ingolstädter Straße und der Frankenstraße in der Nürnberger Südstadt liegt. Auf der freien Fläche rechts steht übrigens mittlerweile ein riesiges Möbelhaus. Es wurde im Jahr 2000 für rund 100 Millionen Mark gebaut. © Bischof & Broel

Zurück auf dem Boden: Anfang 1999 war der Stacheldraht um den Z-Bau schon größtenteils abgebaut.
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Adieu Stacheldraht!

Zurück auf dem Boden: Anfang 1999 war der Stacheldraht um den Z-Bau schon größtenteils abgebaut. © Stefan Hippel

Der Gebäudekomplex drohte zu verfallen, stand leer. Angesichts dieser tristen Eindrücke ist es kaum zu glauben, dass...
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Trostloser Anblick

Der Gebäudekomplex drohte zu verfallen, stand leer. Angesichts dieser tristen Eindrücke ist es kaum zu glauben, dass... © Stefan Hippel

... nur eineinhalb Jahre später wieder Leben einkehrte auf dem alten Army-Gelände. Am 5. August 2000 wurde am Z-Bau ein Biergarten eröffnet.
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Biergarten-Laune

... nur eineinhalb Jahre später wieder Leben einkehrte auf dem alten Army-Gelände. Am 5. August 2000 wurde am Z-Bau ein Biergarten eröffnet. © Stefan Hippel

Und das sind diejenigen, die das ermöglicht haben: die neuen Betreiber. Dieses Bild entstand wenige Tage vor der Biergarteneröffnung.
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Die Macher

Und das sind diejenigen, die das ermöglicht haben: die neuen Betreiber. Dieses Bild entstand wenige Tage vor der Biergarteneröffnung. © HvD

Die neuen Betreiber wollten nicht nur dem Außenbereich wieder Leben einhauchen, sondern auch das Innere völlig neu gestalten.
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Graues Bild, graue Wände

Die neuen Betreiber wollten nicht nur dem Außenbereich wieder Leben einhauchen, sondern auch das Innere völlig neu gestalten. © Büttner

Dass das gelang, beweist diese Aufnahme vom 11. April 2005. So sah es im Erdgeschoss aus, als ein Videoclip der Hamburger Rockband "Kettcar" gedreht wurde.
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Die Verwandlung

Dass das gelang, beweist diese Aufnahme vom 11. April 2005. So sah es im Erdgeschoss aus, als ein Videoclip der Hamburger Rockband "Kettcar" gedreht wurde. © Hagen Gerullis

Aus San Francisco kam mit "The Tubes" am 7. Dezember 2001 nicht nur Rock in den Z-Bau, sondern auch viel nackte Haut und eine geballte Ladung Erotik. Ein bisschen Musik war natürlich auch dabei.
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2001: Erotik vor Weihnachten

Aus San Francisco kam mit "The Tubes" am 7. Dezember 2001 nicht nur Rock in den Z-Bau, sondern auch viel nackte Haut und eine geballte Ladung Erotik. Ein bisschen Musik war natürlich auch dabei. © HvD

Innerhalb weniger Jahre wurde aus dem grauen Z-Bau ein bunter Szenetreff. Dieses Foto entstand am 30. Juli 2004. Am selben Tag...
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Z-Bau wird bunt

Innerhalb weniger Jahre wurde aus dem grauen Z-Bau ein bunter Szenetreff. Dieses Foto entstand am 30. Juli 2004. Am selben Tag... © Wilhelm Bauer

...fand dieses Picknick am Z-Bau statt: Damit war Woodstock dann wohl auch in Nürnberg angekommen.
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Woodstock in Nürnberg

...fand dieses Picknick am Z-Bau statt: Damit war Woodstock dann wohl auch in Nürnberg angekommen. © Wilhelm Bauer

Derweil wurde nebenan munter zu Techno gestampft. Denn dieses Bild ist ebenfalls auf den 30. Juli 2004 datiert. Das war der Z-Bau, den übrigens viele Feier-Stammgäste liebevoll als ihr Wohnzimmer bezeichneten.
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Soundcheck

Derweil wurde nebenan munter zu Techno gestampft. Denn dieses Bild ist ebenfalls auf den 30. Juli 2004 datiert. Das war der Z-Bau, den übrigens viele Feier-Stammgäste liebevoll als ihr Wohnzimmer bezeichneten. © Wilhelm Bauer

Kaum zu glauben: Wo hier 2000 noch gähnende Leere herrscht, öffnet bald der berühmt-berüchtigte "Zoom Club". Dank den Partys in der Galerie im ersten Obergeschoss, wo im "Zoom Club" von nun an fast jedes Wochenende weltbekannte DJs die Menge zum Toben bringen, wird Nürnberg zur Techno-Hochburg Bayerns.
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Techno-Hochburg

Kaum zu glauben: Wo hier 2000 noch gähnende Leere herrscht, öffnet bald der berühmt-berüchtigte "Zoom Club". Dank den Partys in der Galerie im ersten Obergeschoss, wo im "Zoom Club" von nun an fast jedes Wochenende weltbekannte DJs die Menge zum Toben bringen, wird Nürnberg zur Techno-Hochburg Bayerns. © Büttner

Bis 2011 bespielten verschiedene Kollektive und Vereine den Z-Bau. Er wurde zu einem Anziehungspunkt für Anhänger verschiedener Subkulturen. Techno-Szene, Goa-Raver, Punker: Hier trafen sie sich alle. Als die Nachricht von der Schließung die Runde machte, war die Trauer groß. 2015 eröffnete das Kulturzentrum wieder und bietet seitdem einen Treffpunkt im Biergarten, jede Menge Konzerte und Ausstellungen sowie andere Feierlichkeiten.
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2000 - 2011: Szenetreff

Bis 2011 bespielten verschiedene Kollektive und Vereine den Z-Bau. Er wurde zu einem Anziehungspunkt für Anhänger verschiedener Subkulturen. Techno-Szene, Goa-Raver, Punker: Hier trafen sie sich alle. Als die Nachricht von der Schließung die Runde machte, war die Trauer groß. 2015 eröffnete das Kulturzentrum wieder und bietet seitdem einen Treffpunkt im Biergarten, jede Menge Konzerte und Ausstellungen sowie andere Feierlichkeiten. © Stefan Hippel

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