St. Martha: Wiederaufbau als diakonisches Zentrum?

28.6.2014, 06:00 Uhr
Noch stützt ein Gerüst den einsturzgefährdeten Bau, dennoch soll über die Zukunft der Marthakirche nachgedacht werden.

© Michael Matejka Noch stützt ein Gerüst den einsturzgefährdeten Bau, dennoch soll über die Zukunft der Marthakirche nachgedacht werden.

Noch gibt es keine klaren Erkenntnisse zur Brandursache oder zum Aufwand für die Wiederherstellung – ganz zu schweigen von den Leistungen der Versicherung. Deshalb werden die eingehenden Spenden auch zunächst einmal „geparkt“, erläutert Krabbe und zeigt sich immer noch überwältigt von der Welle an Hilfsbereitschaft und Solidarität.

Zugleich will der Theologe die Brandkatastrophe aber auch als Anstoß und Chance begreifen, etwas Neues zu gestalten. Mitten im Geschäftszentrum und in der Nachbarschaft zum Hauptbahnhof könnte St. Martha eine Funktion als soziale Anlaufstelle mit Suppenküche, Kleiderkammer und einer Ambulanz nach dem Vorbild des Franziskanerbruders Martin übernehmen, so der Seelsorger. Im Zuge eines Wiederaufbaus könnte oder müsste dann auch das - längst in die Jahre gekommene - Gemeindehaus mit umgestaltet werden. Die Vorstellung knüpft an das mittelalterliche Erbe an: Bis Anfang des 16. Jahrhunderts hatte St. Martha als Pilgerhospiz und -spital gedient.

Tradition als Spielstätte

Seine Idee will Krabbe bei einem Ortstermin auch OB Ulrich Maly nahebringen. Denn schaffen könnte die Gemeinde mit ihren 1400 Mitgliedern das nur im Verbund mit Partnern. Anknüpfen will St. Martha auf jeden Fall auch an die reiche Tradition als Spielstätte für Orgel-, Chor- und Kammerkonzerte. Die erst 25 Jahre alte Orgel der Firma Vier ist komplett geschmolzen und verbrannt und soll durch ein neues Instrument ersetzt werden. Eine kleinere Truhenorgel und den Altar konnte Kantor Bernd Dietrich inzwischen mit der Feuerwehr aus der Ruine bergen.

Zur Unterstützung des Wiederaufbaus gestaltet das Literaturhauscafé in der Luitpoldstraße am 6. Juli von 10 bis 15 Uhr einen Benefiz-Sonntagsbrunch. Im Preis von 15 Euro (Kinder von sechs bis zwölf Jahren halber Preis, unter sechs Jahren frei) sind neben dem reichhaltigen Büfett auch Kaffee, Tee und Säfte enthalten (Anmeldung: Tel. 09 11 / 2 34 26 58).

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