"Staatsversagen": Mollath im Pirckheimer-Haus

17.12.2013, 19:51 Uhr
Gustl Mollath will mit einer von ihm gegründeten Initiative Machtmissbrauch in Deutschland stoppen.

© dpa Gustl Mollath will mit einer von ihm gegründeten Initiative Machtmissbrauch in Deutschland stoppen.

Die Initiative "Macht braucht Kontrolle, wirksame Kontrolle" sei bereits am 10. Oktober bei einem Treffen mit Freunden in Neumarkt/Oberpfalz aus der Taufe gehoben worden, sagte Mollath.

Der Nürnberger war sieben Jahre lang gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebracht. Mollath verweist auf Missstände in Justiz, Politik, Banken und Psychiatrie. "Wir können uns diese Zustände in dem öffentlichen System nicht leisten", sagte er. "Wir wollen eine Initiative aufbauen, die die Dinge so benennt, wie sie unsäglich sind, und die Beiträge dazu leistet, dass sich das ändert."

Es gebe viele Opfer, unterstrich der 57-Jährige, der nach eigenen Angaben immer noch bei Freunden lebt und weiterhin keine feste Wohnung hat. Mollath saß seit 2006 in der Psychiatrie, weil er seine Frau misshandelt und Autoreifen zerstochen haben soll. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte im August die Wiederaufnahme des Strafverfahrens gegen ihn beschlossen und seine Freilassung verfügt.

Mollath sprach am Dienstagabend  bei einer Veranstaltung im Caritas-Pirck­heimer-Haus (CPH). Dabei ging es um die Auf­arbeitung seines Falles. Zu den Teilnehmern des Gesprächs im CPH gehörten auch die Autoren des neuen Mol­lath-Buches „Staatsversagen auf höchster Ebene“. Es diskutierten: Gustl Mollath, Uwe Dolata (Wirtschaftskriminalist) und Rudolf Sponsel, forensicher Psychologe. Moderator war Michael Kasperowitsch, Redakteur der Nürnberger Nachrichten.

(Dieser Artikel wurde aktualisiert am 17. Dezember um 19:53 Uhr)

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