Stadt Nürnberg will härter gegen Falschparker durchgreifen

19.1.2019, 06:00 Uhr
Wenn Autos abheben, ist das selten ein gutes Zeichen: Die Stadt Nürnberg hat genug von Falschparkern und will 2019 durchgreifen.

© Julian Stratenschulte, dpa Wenn Autos abheben, ist das selten ein gutes Zeichen: Die Stadt Nürnberg hat genug von Falschparkern und will 2019 durchgreifen.

1125 Verwarnungen in drei Tagen. Das ist das Ergebnis der Schwerpunktkontrolle in Sachen Falschparker, die die Stadt Nürnberg im November organisiert hat (LINK). In nur 72 Stunden haben Mitarbeiter der Kommunalen Verkehrsüberwachung (KVÜ) und Polizeibeamte vergangenes Jahr so viele Parksünder im Stadtgebiet erwischt. Das zeigt das teils völlig inakzeptable Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern eindrücklich“, sagt Christian Vogel.

Bei immerhin 15 Prozent der Fälle hatten Autofahrer sogar in der Feuerwehrzufahrt geparkt. "Falschparken kostet Leben" hat die Stadt die Aktion deshalb genannt, mit der "Autofahrer sensibilisiert werden sollen, dass falsches Parken zu jeder Tages- und Nachtzeit schlimme Folgen haben kann", sagt Vogel.

Deswegen will die Stadt Nürnberg auch 2019 durchgreifen. Auch heuer soll es wieder einen "Knöllchen-Marathon" geben. "Wir wollen mindestens drei bis vier Schwerpunktaktionen in verschieden Stadtteilen zu verschiedenen Zeiten durchführen", sagt der Zweite Bürgermeister, in dessen Geschäftsbereich die Nürnberger Feuerwehren fallen. Diesmal soll die Aktion, anders als im November, unangekündigt ablaufen.

Ohne Anwesenheit der Polizei

Die Stadt knöpft sich Falschparker aber nicht nur vor, sie will sie bald schneller am Haken haben. Bei einem Treffen haben sich Polizei, Feuerwehr, Stadt und die Kommunale Verkehrsüberwachung geeinigt, einen einfacheren Weg zu finden, der Abschleppen zeitnah ermöglicht. Das Gesetz gibt zwar vor, dass nur die Polizei Abschleppvorgänge anordnen darf. Nun wird aber überprüft, ob die Verkehrsüberwacher eine Art Amtshilfe leisten können - zum Beispiel mittels eines Smartphone-Bilds.

"Die Polizei muss entscheiden", erklärt Christian Vogel, "aber muss sie immer vor Ort sein? Oder kann das auch per Bild der KVÜ geschehen?" Noch im ersten Quartal 2019 will die Stadt dafür eine Beschlussvorlage ausarbeiten.

Nur das grundlegende Problem wird auch dieses Vorgehen nicht ändern, sagt auch Nürnbergs Bürgermeister. Er ist der Meinung, "dass eine zeitnahen Erhöhung der Verwarnungsgelder aktueller und wichtiger denn je ist", sagt Vogel. Das fordern der Verkehrsgerichtstag und die Fachgremien aus dem Deutschen Städtetag. Christian Vogel betont dabei, dass es nicht um "Verwarnungsgelder für den städtischen Haushalt" geht, sondern darum, auf das Fehlverhalten beim Parken aufmerksam zu machen. Weil das Leben kosten kann.

 

Was meinen Sie: Sind die Strafen für falsches Parken zu gering?


Schreiben Sie Ihre Meinung, diskutieren Sie hier in unserem Leserforum unter diesem Artikel mit! Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass Sie sich mit Ihrem vollen Namen, Ihrer postalischen Adresse und Ihrer Mailadresse registrieren. Falls Sie bereits einen Login besitzen, bei dem die Anschrift noch fehlt, bitten wir Sie, diese Daten zu ergänzen.

Derzeit sind die Angaben zur Adresse noch freiwillig. Im Leserforum werden wir aber nur Kommentare zulassen, bei denen auch die Angaben "Straße/Hausnummer sowie PLZ/Ort" ausgefüllt wurden. Dennoch wird Ihr Kommentar online nur unter dem von Ihnen gewählten Nickname zu lesen sein. Meinungsbeiträge sind auch per Mail an nn-leserbriefe@pressenetz.de (Stichwort: Knöllchen) möglich.

Eine Auswahl der Einsendungen wird gegebenenfalls auch auf der gedruckten Meinungsseite in den Nürnberger Nachrichten mit Angabe des Namens und des Wohnorts (ohne Straßenangabe) erscheinen. Falls Sie damit nicht einverstanden sein sollten, bitten wir Sie, dies in Ihrem Kommentar zu vermerken. 

39 Kommentare