"Stonecrossing": Bunte Steine quer durch die Region verteilen

6.12.2019, 19:17 Uhr

© Foto: Schwab/privat

Bundesweit gibt es bereits mehr als 500 Steingruppen, 33 davon bemalen und verteilen in Bayern. In der fränkischen Großstadt lassen sich Steine zweier verschiedener Gruppen finden.

Mony Netscheporenko gründete vor wenigen Wochen zusammen mit ihrem Freund Herbert Schwab die Facebookgruppe "Stonecrossing Nürnberg". Sie erklärt: "Wer einen bunten Stein findet, der darf ihn behalten oder weiter auf die Reise schicken und an einem anderen Ort ablegen."

Fast 500 Steine hat sie inzwischen bemalt und verteilt. Unter anderem schickt Mony Netscheporenko Steine mit der Aufschrift "edzerdla" und "Gott sei Dank, hier war a Frank" in den Umlauf, da sie Motive mit Bezug zu ihrer Heimat malen wollte, so Netscheporenko.

Viele Menschen haben noch nie von der Aktion gehört, weshalb die Steine ihren Standort häufig nicht wechseln. "Es ist schade, wenn sich unsere Kunstwerke wochenlang an derselben Stelle befinden. Viele Passanten sehen die Steine zwar, kennen die Aktion aber nicht und lassen sie dann einfach liegen. Das Problem haben nicht nur wir, sondern auch viele andere Steingruppen aus ganz Deutschland", sagt Netscheporenko. Aus diesem Grund wollen sie und ihr Lebensgefährte auf die besondere Aktion aufmerksam machen.

Wackelaugen sind tabu

Jeder kann einer Steingruppe beitreten. Wer selbst bemalen und verteilen möchte, muss jedoch eine Regel beachten: Alle Kunstwerke sollen mit einem lösungsmittelfreiem Klarlack zum Schutz vor dem Regen versiegelt werden. Dadurch wird verhindert, dass die Farbe die Umwelt verschmutzt. "Wir wollen nichts verbreiten, was schaden könnte", betont Schwab. Deshalb sind Verzierungen mit Stickern, Glitzer, Wackelaugen oder Ähnlichem verboten.

Die Gründerin von "Stonecrossing Nürnberg" nummeriert jeden ihrer Steine und schreibt auf die Rückseite den Name ihrer Facebookgruppe. Im Idealfall posten Finder ein Bild mit Angabe des Fundortes auf die Seite. So weiß die Künstlerin, wo sich ihre Werke befinden.

"Die Verknüpfung mit Menschen aus der ganzen Welt ist das Schöne an der Aktion. Unsere Steine haben es schon bis nach Österreich, in die Schweiz und sogar nach Schottland geschafft", freut sich Herbert Schwab. Für Mony Netscheporenko ist ihr Hobby ein Ausgleich zum Arbeitsalltag. Sie sagt: "Ich drücke auf den Steinen meine Emotionen aus.

Ich liebe es, zu wandern und in der Natur zu sein. Davon lasse ich mich oft inspirieren." Ihren Lieblingsstein schmückte sie mit zehn verschiedenen Motiven. Es lässt sich neben der Nürnberger Burg auch das Logo des FCN und ein Lebkuchen finden. Auf der Vorderseite steht über einem farbigen Untergrund das Motto der Aktion: "Wir machen die Welt bunt".

"Stonecrossing Nürnberg" – sowie auch alle anderen Steingruppen – wollen Menschen verbinden und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Außerdem sollen sie dazu angeregt werden, kreativ zu sein und achtsam durch die Welt zu laufen, um keinen Stein zu übersehen.

1 Kommentar