"Stonecrossing": Darum liegen in Nürnberg bemalte Steine

24.4.2020, 14:18 Uhr
Am Platnersberg in Erlenstegen haben sich unbekannte eine schöne Aktion ausgedacht: Im Schatten des Seniorenheim ruft eine Tafel dazu auf, sich einen blanken Stein mit nach Hause zu nehmen, ihn zu bemalen und anschließend an dieser Stelle wieder abzulegen.

© Rurik Schnackig Am Platnersberg in Erlenstegen haben sich unbekannte eine schöne Aktion ausgedacht: Im Schatten des Seniorenheim ruft eine Tafel dazu auf, sich einen blanken Stein mit nach Hause zu nehmen, ihn zu bemalen und anschließend an dieser Stelle wieder abzulegen.

"Stop!", steht auf einer Hinweistafel am Stamm der großen Eiche. Eine rote Hand auf dem Aushang im Schatten des Seniorenheims am Platnersberg zieht zusätzlich die Blicke der Spaziergänger auf sich.

Zum Glück - diesmal ist es keine Warnung oder ein Sicherheitshinweis, der mit Corona zusammenhängt. Diesmal geht es um etwas Erfreuliches: "Bemalt doch zu Hause einen Stein und legt ihn dazu", ermuntert der schriftliche Hinweis. Ein - zugegeben sehr ambitioniertes Ziel - soll sein, mit der entstehenden Steinschlange einmal den Platnersberg zu umrunden.

Stein-Aktion auch am Marktplatz in Zabo

Einen Stein mit Farben zu beleben - das hat Jonas bereits gemacht. Wenn man sich die Finger des Fünfjährigen anschaut, mit denen er stolz sein buntes Werk aus einem Beutel fischt, weiß man auch, dass die Vollendung erst vor kurzem erfolgt sein muss. Einen Bagger hat er gepinselt. "Es ist gar nicht so einfach, auf einem Stein zu malen", sagt seine Mutter lachend, "der hat ja auch Ecken und Kanten. Aber es war eine schöne Abwechslung!" Jonas legt sein persönliches Juwel zu den anderen - Käfer-, Herzchen-, Blütenmotive - die Steinschlange hat mittlerweile eine Länge von gut drei Metern erreicht. Später wird Hündin Evi das Ergebnis schnuppernd begutachten.


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Über das Wachsen und Gedeihen der Steinschlange dürften sich auch Dillek und Kayra freuen. Die beiden haben den Aufruf am mächtigen Baum unterschrieben. Mehr ist über das kreative Duo nicht bekannt. Fest steht: Auch in Zabo am Marktplatz finden sich solche farbenfrohe Steinwürmer und die Aufforderung, sich doch an der Aktion zu beteiligen. Oma Gisela vertraute dort etwa einem Stein an, dass sie ihre Enkelkinder Luis und Lina sehr vermisst.

Kreativität in die Stadt getragen

Ein anderes Konzept verfolgen die Stonecrosser: Sie verschönern handtellergroße Steine mit Sprüchen und Zeichnungen und setzen sie dann irgendwo aus. Der Finder wird gebeten, den Fundort via Facebook mitzuteilen und dann das liebevoll gestaltete Exemplar seinerseits wieder frei zu lassen.

Aktuell lohnt es sich für Findewillige die Augen offen zu halten, denn das Team um Mony Netscheporenko und Herbert Schwab (Stonecrossing Nürnberg) hat in großer Menge produziert und in die Stadt getragen. Inspiration, Selbstvertrauen, Gelassenheit - so sind die ganz neuen Exemplare betitelt.

Und dann sonnen sich auch noch viele "Bayernsteine" in Nürnberg - eine weitere Gruppe mit der selben Mission. Diese sorgte am Wochenende für einen Freudenschrei von Hanna (5) und Mia (9). Die beiden Mädchen haben am Rande des alten Kanal in Nürnberger Süden einen Glücksstein gefunden. "Der Spaziergang drohte bereits langweilig zu werden", sagt die Mutter, "der Fundstein aber war ein echtes Highlight." Natürlich wird auch dieser Stein wieder auf die Reise geschickt. Wohin, das wollen die Finderinnen natürlich nicht verraten.

Die Anzahl der Corona-Infizierten in der Region finden Sie hier täglich aktualisiert. Die weltweiten Fallzahlen können Sie an dieser Stelle abrufen.


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