Straßenbahnen fahren vorerst nicht durch die Altstadt

15.3.2013, 07:00 Uhr
Straßenbahnen fahren vorerst nicht durch die Altstadt

© Mark Johnston

Mit dem Nahverkehrsentwicklungsplan wurden in den vergangenen Jahren Vorschläge von Experten herausgearbeitet, wie das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs bis 2025 verbessert werden kann. „Es macht keinen Sinn, jetzt über die Straßenbahn durch die Altstadt abzustimmen, wenn sie vielleicht erst in fünf, sieben oder acht Jahren möglich ist“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Jürgen Fischer. Mit der Machbarkeitsstudie sollen auch einige 3D-Animationen angefertigt werden, um zu zeigen, wie die Altstadtlinie aussieht und welche stadtgestalterischen Konsequenzen sie hat. Startschuss für die Studie ist noch in diesem Jahr. Für die SPD, so Fischer, macht die Altstadtquerung nur Sinn, wenn die Straßenbahn dann Richtung Norden als Stadtumlandbahn bis Erlangen weitergeführt wird und im Süden bis zur Georg-Simon-Hochschule und zum Dokumentationszenrum fährt.

Dieser sogenannten „Hochschullinie“ stehe die SPD positiv gegenüber, sagte Fischer. Die Grünen würden dagegen gerne auch nur die Altstadtlinie realisieren, so Christine Seer. Michael Reindl, verkehrspolitischer Sprecher der CSU, räumt ein, dass seine Partei die „isolierte Altstadtquerung nicht unbedingt haben möchte“. Ein Ratsbegehren würde die CSU mittragen. Eine Hochschullinie würde die CSU jedoch unterstützen. Thomas Schrollinger hält eine „basisdemokratische Abstimmung“ bei diesem Vorhaben für unbedingt nötig. Die Verlängerung der Altstadtlinie zur Hochschullinie wird aber erst nach 2014 auf ihre Machbarkeit hin untersucht.

Von der Straße auf die Schiene

Auch bei den anderen Vorschlägen für neue Straßenbahnlinien und für eine Verlängerung der U-Bahn Richtung Eibach/Reichelsdorf, die mit dem Nahverkehrsentwicklungsplan gemacht wurden, waren sich die Parteien einig, wie man damit weiter umgeht. „Es sollen in den nächsten Jahren die Voraussetzungen für Entscheidungen geschaffen werden“, sagte Baureferent Wolfgang Baumann. Ab 2014 soll Geld für die Trassenuntersuchung der Straßenbahn nach Kornburg über die Minervastraße zur Verfügung stehen. Dabei wird auch die Alternativtrasse entlang des Kanals untersucht.

In einem zweiten Schritt wird dann nach 2014 geprüft, was die Weiterführung der Straßenbahn nach Fischbach kostet und ob sie technisch möglich ist. SPD und CSU waren sich einig, dass die Linie nach Kornburg Priorität gegenüber den anderen Projekten im Öffentlichen Personennahverkehr hat. „Die Pendlerströme sind uns wichtiger als die Altstadtquerung“, sagte SPD-Stadtrat Gerald Raschke. „Die Trassenführung nach Kornburg hat Priorität“, fügte Reindl an. Die Menschen sollen von der Straße auf die Schiene gebracht werden.

Die ebenfalls im Nahverkehrsentwicklungsplan vorgeschlagene Straßenbahn zur Brunecker Straße soll erst nach 2014 untersucht werden. Bei der U-Bahn-Verlängerung von der Hohen Marter nach Eibach gibt es noch keine Planungen, die Aussagen über die Kosten zulassen. Die CSU regte an, die Verlängerung bis nach Röthenbach mit zu untersuchen, denn dort wäre Platz für Parkplätze. Bei der Stadtumlandbahn nach Erlangen würden derzeit die Fragen der Regierung zu dem Projekt abgearbeitet, sagte Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamts.

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