Studie: Ein Drittel des Einkommens geht an den Vermieter

11.8.2020, 13:57 Uhr
Studie: Ein Drittel des Einkommens geht an den Vermieter

© imago stock&people, NN

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Immobilienportals Immowelt. Für die Analyse hat das Portal die Mietpreise für Wohnungen mit einer Fläche von 80 bis 120 Quadratmetern in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern ausgewertet, die im ersten Halbjahr 2020 angeboten wurden. Die Mietpreise (plus Nebenkosten in Höhe von 217 Euro) wurden in Relation gesetzt zu den Gehältern, die laut Auskunft der Bundesagentur für Arbeit in den jeweiligen Städten gezahlt werde.

Demnach verfügen Familien mit zwei Kindern in Nürnberg, bei denen ein Elternteil Vollzeit arbeitet und der andere halbtags ohne einen anerkannten Berufsabschluss inklusive Kindergeld über 3148 Euro netto im Monat. Für die Miete müssen sie in der Frankenmetropole im Schnitt 950 Euro bezahlen - das entspricht mit 37 Prozent mehr als einem Drittel des Haushaltseinkommen.

Mehr als die Hälfte für die Miete

In Fürth käme eine Familie ohne entsprechende Abschlüsse ein wenig günstiger weg - zumal man hier von einem Monatseinkommen von 3.214 Euro ausgeht. Hier werden für eine Wohnung mit einer Fläche von 80 bis 120 Quadratmetern im Schnitt 890 Euro verlangt - das entspricht 34 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens einer Familie ohne einen anerkannten Berufsabschluss. München dagegen ist für die Beispielfamilie unbezahlbar - auch wenn sie in der Landeshauptstadt mit 3.482 Euro mehr verdient. Hier kostet eine solche Beispielwohnung im Schnitt 1710 Euro, also 55 Prozent des monatlich verfügbaren Betrags.

Familien, bei denen beide Elternteile einen anerkannten Beruf erlernt haben, kommen zumindest in Franken besser auf dem Mietmarkt zurecht. 3.921 verdient eine Familie mit 1,5 Gehältern in einem Lehrberuf in Nürnberg im Monat. 30 Prozent davon werden für die Miete fällig. In Fürth liegt das Gehalt für die Beispielfamilie mit Berufsabschluss bei 3820 Euro - für die Miete gehen in der Nachbarstadt damit 29 Prozent drauf. In München haben es selbst Familien mit einem Berufsabschluss schwer. Hier verdienen sie zwar mehr (4232 Euro), müssen aber dennoch 46 Prozent davon an den Vermieter überweisen.

Leichter haben es Familien, bei denen beide Elternteile einen akademischen Hintergrund haben. Diese haben in Nürnberg monatlich 5440 Euro zur Verfügung - 21 Prozent davon reichen für die Wohnung. In Fürth stehen Akademikerfamilien 5358 Euro zur Verfügung - die Wohnung kostet 21 Prozent davon. In München aber haben es selbst Akademiker mit einem monatlichen Einkommen von 5809 Euro nicht leicht und müssen 33 Prozent davon für die Miete bezahlen.

Anmerkung: In einer ersten Version des Artikels fehlte der Zusatz, dass zusätzlich zu den Mietpreisen auch noch von Nebenkosten in Höhe von 217 Euro ausgegangen wird. So stimmten die Prozentzahlen nicht. Wir bitten um Entschuldigung.

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