Suche nach baureifen Grundstücken: Stadt landet Volltreffer

14.8.2014, 06:00 Uhr
Das Siedlungswerk Nürnberg hat offenbar Interesse an einer Bebauung mit Wohnungen des fast 5000 Quadratmeter großen Grundstücks in der Flaschenhofstraße.

© Roland Fengler Das Siedlungswerk Nürnberg hat offenbar Interesse an einer Bebauung mit Wohnungen des fast 5000 Quadratmeter großen Grundstücks in der Flaschenhofstraße.

Die Verhandlungen seien fast abgeschlossen, hieß es aus dem Finanzministerium. Das Ministerium ist zuständig, weil ihm das Areal in der Flaschenhofstraße gehört. Verwaltet wird es von „Immobilien Freistaat Bayern“. Was darauf gebaut wird, steht im Detail noch nicht fest, weil mit der städtischen Bauverwaltung nicht alles abgesprochen ist. Es werden aber Wohnungen sein. Mit der Bebauung könnte es allerdings schnell gehen, denn es liegt ein fertiger Bebauungsplan aus dem Jahr 1968 vor. Das hochwertige Grundstück, das neben dem Augustinerhof-Areal das größte noch freie Gelände in der Innenstadt ist, war irgendwie vergessen worden: Es dient seit Jahren als Parkplatz für staatlich Beschäftigte. Erst durch das Baulückenprogramm der Bauverwaltung kam das Grundstück wieder in den Blick. Hauptgesellschafter des Siedlungswerks ist der Freistaat.

Siegfried Dengler, Leiter des Stadtplanungsamts, hatte vor einem Jahr mit seinen Mitarbeitern die Idee, Baulücken im Stadtgebiet zu erfassen und die Besitzer anzuschreiben. Ziel war es, Grundstücke einer Bebauung mit Wohnungen zuzuführen. Rund 500 Baulücken wurden erfasst. Darunter eben auch das Filetgrundstück in der Marienvorstadt. Relativ viele Lücken wurden in Fischbach entdeckt

223 Eigentümer wurden bislang angeschrieben und immerhin 176 haben Kontakt mit dem Stadtplanungsamt aufgenommen. Die Stadt hatte umfangreiche Hilfe angeboten und wollte für Kontakte sorgen, wenn es Probleme auf Seiten der Verkaufs- oder Investitionswilligen gibt. Inzwischen haben 29 Grundstückseigentümer einen Termin mit dem Stadtplanungsamt vereinbart. Bislang haben neun zugestimmt, dass ihre Areale auf der städtischen Internetseite angeboten werden. Dengler schätzt, dass nach derzeitigem Stand zwischen 50 und 100 Wohneinheiten entstehen werden. Doch das Baulückenprojekt läuft noch weiter. Baureferent Daniel Ulrich verweist darauf, dass die Baulückenmobilisierung nicht von heute auf morgen wirke. Stuttgart und Köln würden solche Programme schon seit Jahren betreiben.

Für ein Grundstück in der Regensburger Straße/Ecke Scheurlstraße gibt es einen Bauantrag für 37 Appartements. Bewegung kommt auch in andere Bereiche des Wohnungsmarkts. Die Schultheiß Projektentwicklung, laut Eigenwerbung eigentlich ein Spezialist für hochwertige Immobilienprojekte, plant ein größeres Vorhaben für den sozialen Wohnungsbau. Einzelheiten soll es Anfang September geben. Auch das Evangelische Siedlungswerk will sich im Herbst an einer Konzeptausschreibung beteiligen: Die Stadt will an Investoren Baugrundstücke günstig abgeben, wenn sie im Gegenzug bezahlbare Mieten zusichern, ökologisch bauen und auch Betreuungsangebote für Bewohner mit berücksichtigen.Bewegung kommt vielleicht auch noch in die Nutzung der 9600 Quadratmeter großen Diehl-Wiese in der Stephanstraße, gegenüber der Zentralverwaltung der Diehl-Stiftung. Nach Auskunft eines Unternehmenssprechers ist derzeit eine Bebauung zwar nicht in Planung. Zusammen mit dem Bereich Architektur der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm und dem Stadtplanungsamt sollen demnächst aber Ideen für eine künftige Nutzung gesammelt werden.

Grundstücke, die im Rahmen des Baulückenprojekts einer Bebauung zugeführt werden sollen, sind unter www.wohnbauflaechen.nuernberg.de zu finden.

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