Tatort Hauptbahnhof: Schlag gegen Nürnberger Drogendealer

5.12.2018, 13:12 Uhr
Die Polizei beschlagnahmte große Mengen Drogen und Bargeld.

© Alexander Brock Die Polizei beschlagnahmte große Mengen Drogen und Bargeld.

Die Fahnder nehmen bereits seit Mitte 2016 den Nürnberger Hauptbahnhof und seine Umgebung mit Blick auf den Drogenhandel stärker in den Fokus. Bis heute sind in diesem Rahmen über 215 Ermittlungsverfahren gegen 135 Beschuldigte eingeleitet worden, berichtet Kriminaldirektor Georg Schalkhauser bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium.

Bereits Mitte 2016 gab es erste Anhaltspunkte für eine immer stärker werdende Präsenz iranischer Asylbewerber, die mit Heroin und Kräutermischungen im Bereich Hauptbahnhof Handel treiben. Die Kripo gründete eine Ermittlungskommission, die von zunächst zwei auf fünf Beamte aufgestockt wurde. In Zusammenarbeit mit uniformierten und zivilen Kräften sowie der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth kamen die Fahnder den Dealern und Konsumenten von Drogen auf die Spur. Im Lauf der Zeit durchsuchten die Beamten 124 Wohnungen und es wurden 81 Haftbefehle angeordnet. Insgesamt wurden neben diversen anderen Betäubungsmitteln zwei Kilo Heroin, 1,3 Kilo Opiu und ein Kilo Marihuana sichergestellt. Dazu beschlagnahmten die Beamten 90.000 Euro Bargeld.

Ende November gelang es, einer organisierten, elfköpfigen Gruppe das Handwerk zu legen. Der Kopf der Bande ist ein 39-jähriger Asylbewerber aus dem Iran, der in einer Unterkunft in Nürnberg-Gostenhof lebte. "Mich wundert nur, dass niemandem sein teures Leben auffiel. Er trug eine Rolex am Handgelenk und fuhr einen nagelneuen BMW", so Schalkhauser. Daneben wurden in der Wohnung des 39-Jährigen 170 Gramm Heroin und etwa 23.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Der größte Teil seines Vermögens befinde sich laut Polizei jedoch bereits im Ausland. Die elfköpfige Gruppe um dem Iraner steht im Verdacht, über sogenannte "Läufer" pro Woche größere Mengen Heoin verkauft zu haben.

Woher das Rauschgift kommt und wie die Lieferwege sind, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Es gibt dazu bereits Anhaltspunkte. Mehr will Schalkhauser aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten. 


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