Tausende feiern Nürnberger Opernball ohne Maly und Söder

15.9.2018, 18:44 Uhr
Stargast Max Mutzke überzeugte beim Opernball.

© Guenter Distler Stargast Max Mutzke überzeugte beim Opernball.

Es ist das gesellschaftliche Ereignis des Jahres in der Noris. Nach einer Pause begeistert der Ball nun aber schon im zweiten Jahr in Folge mit einem neuen Konzept. Auch draußen wird neuerdings schließlich gefeiert. Beim Opern-Air-Fest auf dem Richard-Wagner-Platz gibt es keinen Dresscode, Eintritt bezahlt man auch nicht.

Die Chris Genteman Group heizt den Gästen gratis ein - und das kann sie so gut, dass zu später Stunde auch Paare draußen tanzen, die Eintritt für den eigentlichen Ball bezahlt haben. Unter den Gästen drinnen: einige Prominente. Clubtrainer Michael Köllner wollte sich das von Jörg Pilawa moderierte Spektakel ebensowenig entgehen lassen wie die Ex-Bundestagabgeordnete Dagmar Wöhrl.

Schirmherren waren abwesend

Gesichtet auch: Wirtschaftsreferent Michael Fraas, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser. Abwesend jedoch: die beiden Schirmherren. Ulrich Maly und Markus Söder waren verhindert. "Glauben Sie mir, ich wäre lieber auf dem Opernball als auf dem Parteitag", ließ der Ministerpräsident mitteilen. Maly hatte an diesem Abend zwei private Termine, er musste auf gleich zwei Geburtstagen erscheinen. Macht aber gar nichts, Kulturreferentin Julia Lehner springt für die beiden ein und hält eine Rede: "Wenn die Männer schwächeln, sind die Frauen da."


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Schwächeln könnte man durchaus. Es dauert schließlich eine ganze Weile bis zum ersten Walzer. Möglicherweise ist es die Vorfreude auf den ersten Tanz, die das Nürnberger Publikum vom Auftritt des Star-Oboisten Albrecht Mayer ablenkt. Der tritt später noch einmal beim Opern-Air-Fest auf. Anders als drinnen lauschen die Gäste hier aufmerksam seiner Musik. Mayer nimmt es mit Humor. Seinen zweiten Auftritt im Opernhaus beginnt er mit den Worten "Sie müssen neun Minuten lang zuhören, das schaffen Sie schon".

Speisen im Parkhaus

Und in der Tat: Sein Appell wirkt. Wer zwischen den Tanzrunden hungrig wird, der darf im Parkrestaurant pausieren. Den Namen kann man gleich im doppelten Sinn wörtlich nehmen. Die Besucher speisen schließlich im Parkhaus, das mit grünem Teppich und Deko zu einem Park umgestaltet worden ist. Vom eigentlichen Sinn des Gebäudes merkt (bzw. riecht) man hier nichts.

Die Geräuschkulisse aber wirkt nicht gerade entspannend. Aber egal, in erster Linie will man beim Opernball tanzen. Und das kann man herrlich: Die Thilo Wolf Big Band legt sich richtig ins Zeug. Super auch: Jazz Legende Joan Faulkner. Der Höhepunkt aber: der Auftritt von Stargast Max Mutzke. Der Sänger überzeugt nicht nur mit seiner Stimme, er wird auch noch politisch: "Wir sind ganz klar für ein buntes Deutschland, weil das viel schöner ist."

Nach Mitternacht dann geht es in der Disco im Gluck-Saal rund. Während dort Gäste noch bis in die frühen Morgenstunden feiern, warten andere draußen bereits auf ein Taxi. Ebenfalls dort: eine Verkäuferin des Sozialmagazins "Straßenkreuzer". Ein paar der Hefte bringt sie sogar an die Ballbesucher.

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