Bauern-Demo: Legen 10.000 Landwirte Nürnberg lahm?

17.1.2020, 10:08 Uhr
Erneut kommt es zu Demonstrationen von Landwirten in Franken - diesmal in Nürnberg.

© Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa Erneut kommt es zu Demonstrationen von Landwirten in Franken - diesmal in Nürnberg.

Deutschland hat eine neue Protestbewegung. Seit Wochen demonstrieren deutsche Landwirte gegen die Umweltpolitik der Bundes- und Landesregierung. Im November rollten Tausende Traktoren durch Franken, um ihrem Unmut in Berlin Luft zu machen.

Bauern-Demo in Nürnberg: 5000 Traktoren rollen durch die Stadt

In Würzburg musste ein entsprechender Protest abgebrochen werden, weil die Bauern mit ihren Nutzfahrzeugen in der Stadt Chaos auslösten. Ein ähnliches Szenario droht nun auch Nürnberg, denn: Am Freitag wollen 10.000 Landwirte mit rund 5000 Traktoren demonstrieren. Es ist eine der größten Kundgebungen der Bewegung bislang - und eine, die gleich mehrere Verkehrsadern der Stadt tangiert. 


Hier berichten wir live über die Bauern-Demo in Nürnberg


Hinter der Demonstration in Nürnberg steht "Land schafft Verbindung", eine noch recht junge Organisation. Sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen, in der Gesellschaft nicht genug gewertschätzt. Und es gibt noch weitere Gründe, die hinter der Bauern-Bewegung stecken. 

Stau in Nürnberg: Polizei warnt Autofahrer

Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung und die Maßnahmen für mehr Insektenschutz. "Wir wollen signalisieren, dass wir da mitmachen wollen, aber nicht zu den Konditionen, die uns auferlegt werden", sagt Claus Hochrein, einer der Mitorganisatoren. 

Bereits Ende November rollten tausende Traktoren aus der ganzen Republik zur Bauern-Demo nach Berlin. Auch in Franken startete ein kilometerlanger Protestzug

Die Demo in Nürnberg am Freitag soll die Forderungen der Bauern ein weiteres Mal eindrucksvoll unterstreichen. Die Polizei rechnet mit erheblichen Problemen am Nachmittag, mehrere Straßen werden gesperrt. Besonders zwischen 9.30 Uhr und 16 Uhr werde es zu massiven Staus kommen. Die Traktoren kommen aus sechs Richtungen sternförmig in die Stadt und werden permanent von der Polizei begleitet. 

Folgende sechs Routen hat die Polizei festgelegt:

- Von Norden an Heroldsberg vorbei über die Äußere Bayreuther Straße und den Ring zum Volksfestplatz - Von Nordosten über Diepersdorf, Laufamholz, Mögeldorf zum Volksfestplatz

- Von Nordwesten über Langenzenn, entlang der alten B8 und durch Fürth zum Nordwestring und von dort zum Volksfestplatz

- Von Südwesten über Heilsbronn und die ehemalige B 14, Stein, Südring zum Volksfestplatz

- Von Süden über Roth, Penzendorf, Münchener Straße zum Volksfestplatz

- Von Südosten über Pfeifferhütte, Lindelburg in Richtung Sperberslohe, Wendelstein, Zollhaus zum Volksfestplatz

Bauern-Demo: "Erhebliche Verkehrsstörungen" auch nach dem Ende

Die Polizei rät Pendlern, die entsprechenden Gebiete weiträumig zu umfahren "und die Weisungen der Einsatzkräfte zu beachten", wie es in einer Pressemitteilung heißt. "Nach Versammlungsende ist ab circa 16 Uhr ebenfalls mit erheblichen Verkehrsstörungen während der Abfahrt der Traktoren zu rechnen."

Die Veranstaltung in Nürnberg ist nicht der erste Protest in Franken. Bereits vor einigen Wochen machten Landwirte aus ganz Franken ihrem Ärger gewaltig Luft. Die Landwirte richten ihren Zorn allerding gegen die Falschen, kommentiert NN-Redakteur Manuel Kugler.

56 Kommentare