„Tempo 30 auf den meisten Straßen“

19.6.2013, 00:00 Uhr
„Tempo 30 auf den meisten Straßen“

© Aslanidis

Tempo 30 rette Leben, erhöhe die Verkehrssicherheit und schaffe Klarheit, so die Organisation. Der ökologische Verein machte mit einem Bündnis aus Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbänden sowie Ärzten und Unternehmen auf diese Aspekte aufmerksam.
Parallel fiel der offizielle Startschuss für die bundesweite Fotoaktion „1000 Orte für Tempo 30“.Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland waren aufgerufen, Orte zu fotografieren, an denen sie Tempo 30 für unerlässlich halten. Alle Fotos zusammen sollten zeigen, dass Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts für mehr Sicherheit, Ruhe und Lebensqualität sorgt.

Schon längst sei die Temporeduzierung unter Unfallforschern als eine der wichtigsten Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen anerkannt. Statistiken belegten, dass die Zahl der Verkehrsunfälle bei Tempo 30 um 40 Prozent zurückgehe, die Verletzungsrisiken bei einem Zusammenprall von Fußgängern und Autos wesentlich geringer als bei Tempo 50 seien.

Am 15. Juni demonstrierte deshalb der VCD Nürnberg für die flächendeckende Einführung von Tempo 30. Vor dem Melanchthon-Gymnasium stellten Teilnehmer die europäische Tempo-30-Initiative vor und sammelten Unterschriften. Verkehrsclub-Sprecher Berthold Söder meinte: „Nürnberg hat mit der Einführung von Tempo 30 vor vielen Schulen bereits einen guten Schritt für mehr Verkehrssicherheit getan.“

Verwirrender Wechsel

Die bisherigen Regelungen der Straßenverkehrsordnung führten aber dazu, einen ständigen Wechsel der Geschwindigkeiten zu erleben. Tempo 50 wechsle sich mit Tempo-30-Zonen und kurzen Tempo-30-Strecken ab. Dieser Wechsel sei verwirrend und werde von vielen Verkehrsteilnehmern zu Recht kritisiert. Er verhindere ein gleichmäßiges Fahren, die Wirkung von Tempo30 könne sich nicht voll entfalten, bedauert Bertold Söder. Zudem erfordere es komplizierte Ampelschaltungen und fördere Staus.

Immer mehr Gemeinden würden erkennen, dass der Spielraum für die Ausgestaltung eines individuellen Netzes mit Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit wachse. Müssten nur noch Tempo-50-Straßen ausgewiesen werden, würde sich der bürokratische Aufwand extrem verringern, meint der Verkehrsclub. Umfangreiche Genehmigungsverfahren wären nur noch für einen kleinen Teil des Straßennetzes erforderlich. Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD-Bundesverband, fordert: „Wir müssen das Prinzip umkehren. Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit und Tempo 50 dort, wo es erforderlich, aber auch sicher ist.“

Informationen beim Verkehrsclub Deutschland, KV Nürnberg, Tel.: (0911) 471743, oder im Internet:  www.vcd.org/nuernberg

 

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