Tennis-Maestro Federer ist das große Vorbild

10.1.2013, 00:00 Uhr
Tennis-Maestro Federer ist das große Vorbild

© Sturm

erneut für den 1.FC Nürnberg, dann in der 2.Bundesliga aufschlagen.

„Es ist schon schade, dass der Club abgestiegen ist. Auch wenn ich im Oberhaus wohl angesichts von nur vier Spielern pro Team wenig Einsatzmöglichkeiten gehabt hätte“, sagt Johannes Härteis ehrlich, der dennoch im zweiten Jahr für den 1.FC Nürnberg spielen wird. Im Vorjahr durfte er zwei Mal in der höchsten Klasse mitmachen und verbuchte dabei auch überraschend den einzigen Punkt bei der Niederlage des 1.FCN in Halle.

Heuer wird Härteis wohl in allen acht Partien zum Einsatz kommen, ebenso wie der fünf Jahre ältere Daniel Uhlig. Diese beiden stellen in der nächsten Saison, die von Mitte Juli bis Mitte August laufen wird, die Jugendseite, die der Club gerne pflegt. Fest stehen mit Dieter Kindlmann und Jan Mertl zudem zwei Routiniers, zwei weitere Akteure werden noch gesucht. Dabei könnte es sich um zwei weitere Talente – Maximilian Marterer aus Fürth und Matthias Wunner aus Weilersbach – handeln, wie Teamchef Franz-Josef Wich erklärt. In der 2.Liga bilden anders als in der Bundesliga sechs Akteure ein Mannschaft. Zwar haben auch andere Vereine bei Johannes Härteis angeklopft, doch der junge Mann hat dennoch am Valznerweiher um ein Jahr verlängert, mit Option für ein weiteres Jahr.

Härteis hat nicht gleich den Tennis-Schläger in die Hand genommen, sondern er hat sich zunächst im Golfsport und im Eishockey versucht. Schließlich trat er in Postbauer-Heng dann doch in die Fußstapfen seines Vaters. „Wir haben viel miteinander gespielt, so lange, bis er mich dann geschlagen hat“, erzählt Hans Härteis schmunzelnd. Der Vater war es auch, der seinen Junior ab und an zu den Turnieren begleitete, die den 1,93 m großen Linkshänder unter anderem bereits nach Australien, Russland oder auch zur Orange Bowl, der Jugend-Mannschafts-WM, in die Vereinigten Staaten geführt haben. „Es war schon gut, dass der Vater dabei“, versichert Johannes Härteis treuherzig.

Seit September trainiert er, wenn er nicht gerade unterwegs ist, an der Tennis-Basis in Oberhaching. „Das ist schon gut dort“, sagt er. Es gibt qualifizierte Trainer und die Organisation stimmt. Künftig wird Härteis dann auch bei den Turnieren von einem Trainer aus Oberhaching betreut. Oft übt er dort gemeinsam mit seinem Club-Kameraden Daniel Uhlig, der ebenfalls im Zentrum des weißen Sports vor den Toren Münchens trainiert. Dass er erstmals von zu Hause weg ist, ist für Härteis nicht tragisch. „Ich bin auch bisher schon viel unterwegs gewesen“, meint er.

Guter Aufschlag

Vorbild für den jungen Mann ist Roger Federer. Härteis selbst pflegt, wie er sagt, ebenfalls eher eine offensive Spielweise. „Er hat einen sehr guten Aufschlag, wenn er kommt“, sagt Trainer Günter Ganser, der ihm beim Club unter seinen Fittichen hat. Und dann spielt Härteis auch schon mal „serve and volley“. Arbeiten müsse sein Schützling aber noch am zweiten Aufschlag, „aber das ist bei vielen jungen Spielern so“, weiß Ganser.

Im nächsten Jahr wird Härteis neben seinem Einsatz in der Zweiten Liga weiter vor allem Turniere für den Nachwuchs, sogenannte Futures bestreiten. Als Ziel hat er sich für 2013 gesetzt, in der Jugend-Weltrangliste, wo er bei den 18-Jährigen derzeit auf einem Platz um die 180 rangiert, weiter voranzukommen. Denn er möchte gerne bei den Jugend Grand Slams, aufschlagen, die stets parallel zu den Erwachsenen in Australien, Frankreich, Wimbledon und den USA stattfinden. Bis zu 18 Veranstaltungen wird er in diesem Jahr bestreiten, schätzt er.

Dieter Kindlmann, der 14 Jahre älter ist als Johannes Härteis, wird im nächsten Jahr nicht nur selber spielen, sondern auch die jungen Leute betreuen. Der 30-Jährige ist davon überzeugt, dass die dafür sorgen werden, „dass die Stimmung im Team besser ist als im Jahr des Abstiegs“, glaubt er. Der erfahrene Crack bescheinigt Härteis ein „großes Potenzial“. Aber er mahnt auch, „dass es ein weiter Weg ist und das jetzt die harte Arbeit beginnt“. Er rät seinem jungen Profikollegen, „doch schon immer mal ein Herren-Turnier zu bestreiten“.

Franz Josef Wich, der immer forciert hat, dass der Club in der ersten oder zweiten Bundesliga spielt, ist keineswegs amtsmüde, wie er betont. Aber er kümmert sich ab sofort verstärkt um die Sponsoren und überlässt das Sportliche lieber Ganser und Kindlmann. Und so geht es 2013 in die 2. Bundesliga. Der Aufstieg ist dabei kein Muss, aber wenn er gelingen sollte, sei das auch in Ordnung, sagt Wich.

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