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Tiergarten Nürnberg nimmt Abschied von Pinola

9.6.2021, 15:57 Uhr
Schabrackentapir Pinola, ein Weibchen, wurde Anfang Juni 2021 an den Zoo in Lyon (Frankreich) zur Zucht abgegeben.

© Tom Burger Schabrackentapir Pinola, ein Weibchen, wurde Anfang Juni 2021 an den Zoo in Lyon (Frankreich) zur Zucht abgegeben.

Der Fußballvergleich liegt in diesem Fall auf der Hand: Wie der 1.FC Nürnberg vermeldet auch der Tiergarten Nürnberg Zu- und Abgänge. So lebt Schabrackentapir Pinola seit Anfang Juni im Zoo von Lyon. Der Name des am 28. Januar 2012 geborenen Weibchens leitet sich in offizieller Lesart von dem seines Vaters Pi ab - aber freilich liegt auch der Bezug zu Javier Pinola nahe, der zwischen 2005 und 2015 beim Club spielte und zum Publikumsliebling aufstieg.

Neu am Schmausenbuck: Hirscheber Palu lebte zuvor in Wuppertal. 

Neu am Schmausenbuck: Hirscheber Palu lebte zuvor in Wuppertal.  © Thomas Hahn

Der Tapir war nicht ganz so erfolgreich wie der Fußballer, jedenfalls klappte es nicht, mit ihm und dem 2013 aus dem englischen Zoo Port Lympne geholten Manado Nachwuchs zu züchten. Deswegen gab der Tiergarten im Juni 2020 das Männchen nach Mulhouse ab, nun zog auch Pinola nach Frankreich um. Im Laufe des Sommers wird der Tiergarten ein neues Zuchtpaar erhalten. Der asiatische Schabrackentapir ist gut an der „Decke“ auf seinem Rücken zu erkennen. Durch diese schwarz-weiße Musterung seines Körpers ist er im Unterholz bestens getarnt.

Neuzugang Palu

Neu am Schmausenbuck ist Hirscheber Palu, der am 8. August 2019 in Wuppertal geboren wurde und von dort nun nach Nürnberg kam. Hirscheber sind sehr selten und kommen ausschließlich auf der indonesischen Insel Sulawesi und dort vorgelagerten Inseln vor.

Derzeit plant der Tiergarten den Transport eines Hirscheberweibchens nach Nürnberg für Ende des laufenden Monats. Der Tiergarten ist europaweit zuständig für die Erhaltungszucht von Schabrackentapiren und Hirschebern, die von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingeschätzt werden. Für beide Tierarten, die in Südostasien zu Hause sind, koordinieren Fachleute im Tiergarten das jeweilige Erhaltungszuchtprogramm der europäischen Zoos (EEP).

Brillenkaiman abgegeben

Nach dem derzeit laufenden, umfangreichen Umbau des Tapirhauses und den dort neu angelegten Außenanlagen richtet die Tiergartenleitung nun den gesamten Tierbestand in diesem als Tropenhaus bekannten Gebäude auf bedrohte südostasiatische Tierarten aus. Zukünftig werden hier auch bedrohte Vogel-, Fisch- und Reptilienarten gehalten, zusätzlich werden wahrscheinlich auch Amphibien den Bestand ergänzen.

Durch die neue Schwerpunktsetzung passte der südamerikanische Brillenkaiman nicht mehr zum Tierbestand des Tropenhauses, der Tiergarten gab ihn an die Reptilien-Auffangstation in München ab. Dort lebt nun auch ein Teil der nordamerikanischen Wasserschildkröten, andere wurden an einen anderen Zoo übersiedelt. Die Fische des Tapirhauses kamen ins Manatihaus im Tiergarten.

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