Tödlicher Taser-Einsatz in Nürnberg: Mann hatte Drogen im Körper

30.1.2019, 15:53 Uhr
Seit 2006 ist das SEK in Bayern mit Tasern ausgerüstet.

© Michael Matejka Seit 2006 ist das SEK in Bayern mit Tasern ausgerüstet.

Drei Monate nach dem Tod eines 43-Jährigen bei einem Polizeieinsatz in Nürnberg gibt es weiterhin keine Anhaltspunkte dafür, dass die dabei verwendete Elektroschockpistole die Todesursache war. Eine feingewebliche Untersuchung und ein damit verbundenes Gutachten haben erbracht, dass der Mann Drogen im Körper hatte, sagt Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Der Fall werde aber noch nicht ad acta gelegt: Die Elektroschockpistole selbst soll nun noch untersucht werden. Erst wenn dieses Untersuchungsergebnis vorliegt, kann ein Fremdverschulden möglicherweise ausgeschlossen werden.

Der Mann hatte am 22. Oktober vergangenen Jahres in seiner Wohnung lautstark randaliert und damit gedroht, von einer Brüstung im dritten Stock des Mehrfamilienhauses zu springen. Spezialkräfte hatten ihn daraufhin mit einem sogenannten Taser außer Gefecht gesetzt. Weil er laut Polizei weiter massiven Widerstand geleistet hatte, wurde er von einem Notarzt mit einer Injektion ruhiggestellt. Der Mann war kurz darauf zusammengebrochen und wenig später in einem Krankenhaus gestorben. Die Diagnose lautete damals: Herzstillstand.


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