"Too good to go": Diese Nürnberger Restaurants retten Essen

10.1.2020, 18:12 Uhr

Angequetschte Gurken, das hartgewordene Brötchen oder die nicht verkaufte Pizza - in Supermärkten und Restaurants landen jeden Tag tonnenweise Lebensmittel im Abfallcontainer. Grund genug für die drei Dänen Stian M. H. Olesen, Thomas Bjørn Momsen und Klaus B. Pedersen, das Start-Up "Too good to go" (Zu schade zum Wegwerfen) zu gründen, um damit Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. Dabei ist das Konzept dahinter recht simpel: Über die App können Restaurants, Bäckereien, Cafés, Hotels und Supermärkte ihr überschüssiges Essen zu einem reduzierten Preis an Selbstabholer anbieten. Der Preis beträgt lediglich einen Bruchteil des Originalpreises, durchschnittlich rund drei Euro. Es gibt festgelegte Abholzeiten, meist abends, wenn die Lokale geschlossen sind.

Auch in Nürnberg hat bei vielen Unternehmern ein Umdenken eingesetzt, mittlerweile (Stand Januar 2020) nehmen 60 Geschäfte teil. Insgesamt rund 28.000 Mahlzeiten konnten dadurch schon in der fränkischen Stadt gerettet werden, wie Victoria Prillmann, Pressesprecherin von "Too good to go", auf Nachfrage erklärte. Etwa 71,3 Tonnen CO2 seien dadurch bereits eingespart worden.


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Es scheint als würde das Konzept den Nerv der Zeit treffen. "Zunehmend mehr melden sich auch Läden von sich aus bei uns und wollen mitmachen, viele haben schon selbst nach einer Lösung gesucht, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren", erklärt Prillmann. Die Nürnberger seien "sehr aktive Lebensmittelretter". Neben diversen Restaurants, Cafés und Bäckereien bieten in der Noris auch einige Restaurantketten, wie Nordsee oder Dunkin' Donuts ihre unverkauften Gerichte an. Auch die Supermärkte Edeka und Real haben sich bereits angeschlossen - hier können Kunden zum Beispiel Käse, Wurst oder Fertigsalate aus der Frischetheke sowie Backwaren und Obst abholen.

Die teilnehmenden Geschäfte sind komplett unterschiedlich - Ein Überblick:

Einer bestimmte Zielgruppe bediene sich das Start-Up "Too good to go" nicht, die Community ist bunt gemischt. Zur Hauptnutzergruppe gehören Umfragen zufolge jedoch junge Berufstätige, gefolgt von Studierenden. Aber auch Senioren nutzen das Angebot gerne.

Die Kunden bestellen und bezahlen ihr Essen direkt über die kostenlose App. Nach Eingabe der Postleitzahl erscheinen die Restaurants in der Nähe. Es wird darum gebeten, eigene Behältnisse für die Mahlzeiten mitzubringen.

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