Tribünen-Sanierung: Sorge um Zukunft des Norisrings wächst

17.6.2019, 05:53 Uhr
Röhrende Motoren, hohe Geschwindigkeit: Jedes Jahr lockt der Norisring Tausende Motorsport-Begeisterte nach Nürnberg auf das Zeppelinfeld. Die Sanierung des Geländes und der Steintribüne könnte einmal aber das Event beeinträchtigen, weil die Veranstalter dann mit weniger Plätzen und somit weniger Einnahmen rechnen müssten.

© Sportfoto Zink / JüRa Röhrende Motoren, hohe Geschwindigkeit: Jedes Jahr lockt der Norisring Tausende Motorsport-Begeisterte nach Nürnberg auf das Zeppelinfeld. Die Sanierung des Geländes und der Steintribüne könnte einmal aber das Event beeinträchtigen, weil die Veranstalter dann mit weniger Plätzen und somit weniger Einnahmen rechnen müssten.

Der Motorsport Club Nürnberg (MCN), der den Norisring veranstaltet, macht sich Sorgen, wie es mit dem Norisring weitergeht, wenn die Steintribüne und des Zeppelinfeld saniert werden. Dabei soll diese Maßnahme dem Erhalt und nicht der Herstellung des ursprünglichen Zustandes des NS-Bauwerkes wie auch des dazugehörigen Teils des Reichsparteitagsgeländes dienen. Während der Bauarbeiten wird ein Teil der Steintribüne abgesperrt werden müssen. Der MCN sieht darin ein Problem für sich, denn eine Absperrung bedeutet weniger Plätze für die Zuschauer und somit auch weniger Einnahmen aus dem Ticketverkauf. Wenn etwa zehn bis 15 Prozent der Plätze dort wegfallen würden, dann "würde es noch funktionieren" für den Norisring, meint Wolfgang Schlosser. "Wenn etwa 50 Prozent der Steintribüne gesperrt wären, wäre es katastrophal für uns", so der MCN-Vorsitzende.



Wie groß die Einschränkungen bei den Sanierungsarbeiten sein werden, kann Daniel Ulrich noch gar nicht sagen, nur, dass es sie geben wird. "Es wird keine uneingeschränkte Verfügbarkeit geben", so der Baureferent der Stadt Nürnberg. Gerade seien der Bund, der etwa die Hälfte der Gesamtsumme von 85,1 Millionen Euro beisteuert, und das Land, das 21,3 Millionen Euro übernimmt, im Gespräch, erläutert der Baureferent. Nun geht es darum, ein detailliertes Konzept für Zeppelintribüne und -feld zu entwickeln, betont Ulrich. Im Fokus stehen die baulichen Fragen, aber auch die inhaltliche Gestaltung des Territoriums. "Hier geht es um die Frage: Wie erschließt sich das Gelände dem Besucher?", erläutert Ulrich.

"Das gegenseitige Problembewusstsein ist da"

Das braucht Zeit. Bis die Bauarbeiten beginnen, wird es noch bis "frühestens 2021" dauern, sagt Ulrich. Er rechnet auch damit, dass die Maßnahmen zwischen acht und zwölf Jahre in Anspruch nehmen. Alleine schon deswegen, weil Handwerker, die fachlich infrage kommen, gerade rar sind. Die Stadt ist mit dem MCN im Gespräch, betont der Baureferent: "Das gegenseitige Problembewusstsein ist da." Ulrich bleibt zuversichtlich, dass die Baumaßnahmen nicht die größte Gefahr für den Norisring darstellen: "Das Hauptrisiko bleibt das Wetter." Auch Schlosser betont, dass das Verhältnis zur Stadtverwaltung gut ist. "Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt weiterhin so kooperativ sein wird wie bis jetzt."

Der Norisring ist schließlich auch für die Stadt ein ganz besonderes Ereignis, von dem nicht nur die Motorsport-Fans profitieren, so die Meinung des MCN-Vorsitzenden: "Es ist deutschlandweit das einzige Autorennen in einer Stadt. Es wird in über 100 Ländern übertragen."

Viele Besucher des Norisrings füllen dann an den drei Tagen, an denen es stattfindet, die Hotels der Stadt. "Es wird eine Lösung geben", sagt indes Ulrich und fügt hinzu, "inwiefern für alle zufriedenstellend, muss man sehen." Schlosser setzt dabei auf das positive Denken: "Wir hoffen, dass der Norisring weiterhin unter vernünftigen Bedingungen stattfinden wird."

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