Trotz Kritik: Klinikum hält Tierversuche für "unerlässlich"

18.10.2017, 05:55 Uhr
Trotz enormer Proteste gegen das Vorhaben, hält das Nürnberger Nordklinikum weiterhin an seinen Plänen für das Tierversuchslabor fest.

© Jan-Peter Kasper/dpa Trotz enormer Proteste gegen das Vorhaben, hält das Nürnberger Nordklinikum weiterhin an seinen Plänen für das Tierversuchslabor fest.

Bernd Siegler, Pressesprecher des Klinikums, betont: Der Gesetzgeber erlaubt Tierversuche nur unter Einhaltung strengster Vorgaben. "Tierversuche sind verboten, wenn es alternative Methoden gibt." In der Lehre verzichte die private Paracelsus Universität auf Tierversuche, doch in der Grundlagenforschung seien Experimente nötig. Tierschützer machen jedoch mangelnde Übertragbarkeit der Ergebnisse vom Tier auf den Menschen als Argument gegen die Experimente geltend.

Pressesprecher Siegler erklärt dazu, dass etwa 90 Prozent der in der Tiermedizin verwendeten Arzneimittel auch beim Menschen zum Einsatz kommen: "Das ist ein deutlicher Hinweis auf die grundsätzliche Übertragbarkeit." Bei Krebserkrankungen haben sich die Aussichten für die Patienten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert - dank der Entwicklung neuer Medikamente, wie Professor Martin Wilhelm, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und erster Forschungsdekan der Paracelsus Universität, erklärt:

"Bis der Einsatz neuer Entwicklungen beim Menschen ethisch vertretbar ist, ist aber die Erprobung am Tiermodell unerlässlich." Doch gegen die Pläne für ein Tierversuchslabor gibt es ordentlich Widerstand. So zeigt sich der Verein "Ärzte gegen Tierversuche" kritisch, zudem gibt es im Internet bereits eine Petition gegen das Vorhaben.

6 Kommentare