TV-Makler Marcel Remus sprach in Nürnberg über sich

14.3.2019, 16:46 Uhr
Immobilienmakler Marcel Remus stellte am Donnerstag in Nürnberg sein Buch vor.

© Stefan Hippel, NNZ Immobilienmakler Marcel Remus stellte am Donnerstag in Nürnberg sein Buch vor.

"Es geht um Erfolg in Zeiten der Wirtschaftskrise, viel Neid und Gegenwind, und wie es ist, Millionär zu sein." Solche Einladungen zu Pressekonferenzen landen nicht alle Tage in der Redaktion. Der Ort, an dem der Luxus-Makler der geneigten Öffentlichkeit offenbaren will, wie es sich so lebt als Millionär, ist dann auch standesgemäß gewählt. Die Medienvertreter werden ins "Imperial" gerufen, ins Gourmet-Restaurant von Sternekoch Alexander Herrmann.

Bevor es losgeht, verlangen die Ersten schon nach einer Widmung in Remus' Autobiografie "Alles anders als alle anderen." Was er reinschreiben solle? "Für mich", meint eine der Bittstellerinnen. Natürlich muss auch ein Selfie mit dem Mann her, der sich seiner Kontakte zu Elton John oder Elizabeth Hurley rühmt. Auch die Formalitäten sind schnell geklärt: "Ist Du und Marcel in Ordnung zum Ansprechen?", will eine junge Frau wissen. "Ich bin der Marcel", sagt der.

Die Geschichte des selbsternannten "jüngsten selbstständigen Luxusimmobilienmaklers Europas" ist einigermaßen schillernd. Aufgewachsen im Nürnberger Land, kehrt Remus Franken früh den Rücken. "Wer hat schon mit 19 Jahren die Eier auszuwandern?", fragt er rhetorisch und gibt die Antwort selbst. "Reden können sie alle, aber am Ende macht's keiner."

Er habe sich gefragt, was er auf Mallorca tun könne. Yachten verkaufen? Dafür sei er nicht technikaffin genug. "Aber Architektur finde ich spannend." Also wurde er Makler ohne einschlägige Ausbildung.

Es ist ja nicht so, dass Makler auf der Baleareninsel eine aussterbende Spezies sind. Er habe sich auf Luxus-Villen spezialisiert, habe auf "absolutes Risiko" gesetzt und "Vollgas" gegeben, so der 32-Jährige. Das erzeugte Neid, Konkurrenten hätten versucht, seine "Deals kaputtzumachen". Offensichtlich erfolglos. Seine erste Villa habe er für fast zehn Millionen Euro verkauft, fährt Remus fort. Seitdem läuft die Selbstvermarktungsmaschinerie wie geschmiert. Remus' Credo? "Die fünf A: Alles anders als alle anderen." Siehe Buch. Es gibt sogar Klamotten von Remus, zum Beweis streckt er seinen rotbeschuhten Fuß in die Höhe. Er erzählt das alles nicht ohne Stolz. Damit dabei niemand auf falsche Gedanken kommt, schiebt er hinterher: "Ich bin überzeugt von mir, ohne arrogant zu sein."

 

Inwieweit die Kundendatei seiner ehemaligen Chefin zu seinem Aufstieg beigetragen hat, bleibt Remus' Geheimnis. Ein Gericht in Palma hat ihn 2014 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil er Kundendaten seiner Arbeitgeberin gestohlen haben soll. Remus hat das immer bestritten. Auf Nachfrage zu diesem Thema meint er bei der Pressekonferenz, dass er dazu eigentlich nichts mehr sagen dürfe. Aber die Kunden gingen doch auch mit ihrem Frisör mit, wenn der sich selbstständig mache, sagt er dann. Das würden die selbst entscheiden.

Ob er irgendwann eine Familie wolle, will ein Journalist wissen. "Kinder habe ich, soweit ich weiß, noch nicht", sagt Remus. Die meisten Damen wollten Sommer, Sonne und im Windschatten des Maklers selber im Fernsehen auftreten. Keine einfache Sache also mit den Frauen und dem Millionär.

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