"Überwältigend": Obdachlose aus Nürnberg mit Hund hat eine Wohnung

30.11.2020, 17:15 Uhr
Kerstin alias Jackie sitzt mit Pudeldame "Mutzi" auf einem wärmenden Deckenberg: Die Geschichte dieser Familie hat die Leserinnen und Leser bewegt. Nun gab es eine glückliche Wendung.

© Foto: Stefan Hippel Kerstin alias Jackie sitzt mit Pudeldame "Mutzi" auf einem wärmenden Deckenberg: Die Geschichte dieser Familie hat die Leserinnen und Leser bewegt. Nun gab es eine glückliche Wendung.

"Ja, wir haben jetzt eine Wohnung", erzählt Kerstin alias Jackie am Telefon. Der Artikel über die beiden in den Nürnberger Nachrichten hat eine "riesige Welle" entfacht. Mehrere Vermieter hätten sich bei dem Paar gemeldet.

Einer radelte nachts um zehn zu dem Stammplatz unter den Pegnitzarkaden nahe der Museumsbrücke und drückt ihnen einen Zettel in die Hand. Dort stand seine Adresse, Telefonnummer und Informationen zur Hausverwaltung drauf. "Wir saßen beide da und waren erstmal baff." Der Vermieter hat ihnen auch ein Bett, ein Sofa und einen Kühlschrank überlassen.

Jetzt wartet eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Gostenhof auf Kerstin, ihren Mann und die alte Hundedame. Nur der Stempel vom Jobcenter dazu fehlt noch, den holt sie sich aber am Dienstagmorgen ab.

"Es ist überwältigend und immer noch nicht so ganz angekommen bei mir," erzählt Kerstin. Die beiden wollen jetzt Hartz IV beantragen - und Einrichtungsgeld. Einige Möbel fehlen ja noch.


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"Uns wurde leider nachts der Geldbeutel geklaut. Da war alles drin, auch die Bankkarte," antwortet Kerstin auf die Frage, ob sie denn eine Kontonummer hätte. Schließlich haben sich viele Leserinnen und Leser gemeldet, weil sie etwas spenden wollen.

Für sie und ihren Mann sei der größte Wunsch in Erfüllung gegangen. Nämlich der, dass ihr Hund "Mutzi" ihre letzten Jahre in einer Wohnung verbringen kann. "Und wir natürlich auch."

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