Umladehallen: Nürnberger SPD-Politikerin schreibt Brandbrief
14.6.2018, 14:32 Uhr
„Jetzt mit der Abrissbirne Fakten zu schaffen, obschon weder über die Petition zum Erhalt der Hallen, noch über meinen Antrag entschieden wurde, ist völlig unverständlich", schreibt die 60-Jährige in einer Pressemitteilung. Der Eigentümer Aurelis hat in diesen Tagen mit dem Abriss begonnen.
Ähnlich wie verschiedene Initiativen, die für den Erhalt der Umladehallen kämpfen, sieht Schmitt-Bussinger die Möglichkeit, den Gebäudekomplex architektonisch sinnvoll in die geplante Universität Nürnberg zu integrieren. Nach eigenen Angaben hat die SPD-Politikerin im Landtag einen Antrag gestellt, in dem sie fordert, eben diese Möglichkeit genau zu prüfen. Daher ihr Fazit: "Es darf nicht ohne Not zerstört werden, was möglicherweise eine lohnenswerte Chance für die Universität Nürnberg bedeuten könnte."
"Schlag gegen demokratische Meinungsbildung"
Außerdem beklagt sie darin ein befremdliches Demokratieverständnis seitens der Staatsregierung: "Die Bayerische Staatsregierung als Käuferin hat offenbar kein Interesse daran, erstmal ganz ergebnissoffen und demokratisch entscheiden zu lassen, was mit den Hallen geschehen soll. Ich habe Herrn Ministerpräsidenten Söder heute geschrieben und hoffe, dass er den Abbruch umgehend stoppt. Alles andere wäre ein Schlag gegen demokratische Meinungsbildung im Bayerischen Landtag."
Bei den Umladehallen handelt es sich um etwa 300 Meter lange und 120 breite Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofes in der Brunecker Straße. Das zwischen Dutzendteich und Südfriedhof gelegene Gelände war einst der größte Warenumschlagsplatz Europas. Vor der Stilllegung im Jahr 1998 wurden dort Güter von einem Zug auf den anderen umgeladen.
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