«Unwahrscheinlich elegant»: Südstadtbad eröffnet bald

21.1.2008, 00:00 Uhr
«Unwahrscheinlich elegant»: Südstadtbad eröffnet bald

© Karlheinz Daut

Vereinsschwimmer, Frühschwimmer, Anwohner und Stadträte folgten der Einladung und stiefelten mit Thomas Friedmann und seinen Kollegen von NürnbergBad durch die Baustelle des vom Südbad zum Südstadtbad umgetauften Spaßtempels. Dabei war Vorsicht geboten, denn noch klaffen Löcher in den Böden, sind längst nicht alle Fliesen verlegt, liegen die Becken und die 100 Meter lange Außenrutsche trocken. Bis zur Eröffnung am 15.Februar ist noch viel zu tun - die Handwerker mussten deshalb auch am Samstag ran, als die 150 Gäste neugierig in die Hallen spitzten.

Damit in dem veralteten Bad mit dem nüchternen Charme der 70er Jahre nach dem Umbau wieder die Kasse klingelt, bekam es eine 1000 Quadratmeter große Wellness-Landschaft ins Untergeschoss. Dort locken drei Saunen und ein Dampfbad. Im Freien mäandert ein Bach durch einen Garten mit einer weiteren Schwitzhütte. Ein großes Entspannungsbecken mit Massagedüsen und Sternenhimmel, ein Eisbrunnen und ein Ruheraum mit Lichtspielen sollen den anlocken, der Erholung sucht.

Als Clou hat sich der neue Gastronom Mehmet Özel einfallen lassen, dass er im Sauna-Bereich ausgewählte Gerichte auftischt. Er kocht bereits in einigen Freibädern in der Region und hofft, dass - wie von Friedmann ankündigt - im April mit dem Bau des Außenbeckens an der Allersberger Straße begonnen wird, damit er 2009 im Freien auch noch mit Eis Umsatz machen kann.

Ein wichtiger Trumpf im Konkurrenzkampf der Wellness-Bäder in der Region ist für Friedmann die eigene Halle für die Kleinsten: Sie können sich im Südstadtbad mit ihren Eltern auf 500 Quadratmetern in drei flachen Becken vergnügen.

All die Angebote fürs Wohlbefinden nehmen eisenharte Frühschwimmer wie Gaby Jung nur kurz zur Kenntnis. Für sie zählt allein, dass «die Schwimmhalle heller und freundlicher geworden ist» und die Duschen größer ausgefallen sind. Und zu ihrer Freude kann sie künftig bereits um 6 Uhr, eine Viertelstunde früher, ins Wasser. «Ich nutze jede Minute vor der Arbeit fürs Schwimmen aus», sagt die 47-Jährige voller Vorfreude.

Die Veränderungen des Architekten in der Schwimmhalle sind sensibel ausgefallen: Der Sprungturm bekam taubenblaue Farbe und Edelstahl verpasst, die Glasfront nach draußen hat ein schlicht-modernes Gesicht. Wo früher die Tribüne war, zieht die Gastronomie mit Weitsicht in die Südstadt ein. Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sind bis auf neue Technik und Kacheln unverändert. Das Deckenlicht fällt aus ellipsenförmigen Öffnungen auf das Wasser.

Die Besucher werden sich etwas umstellen müssen, denn Eintritt und Verzehrausgaben sollen auf einer elektronisch lesbaren Münze gespeichert werden. Drei Stunden Sauna kosten elf Euro, im Bad gelten die üblichen Tarife. All das ist für Renate Schaller vom Sportverein Bayern 07 nicht so wichtig. «Unsere Synchronschwimmer brauchen dringend Trainingszeiten, bislang bekommen wir hier erst nach 21 Uhr den Platz im Becken, den wir brauchen.» Für die jungen Mädchen sei das zu spät. «Wir hoffen, dass sich darüber noch verhandeln lässt!».