Urlauber saßen zwei Nächte am Nürnberger Flughafen fest

16.7.2019, 12:48 Uhr
Eigentlich wollten die Passagiere schon am Samstag mit einer SunExpress-Maschine nach Ägypten fliegen. Aufgrund technischer Probleme mussten sie sich bis Montag gedulden.

Eigentlich wollten die Passagiere schon am Samstag mit einer SunExpress-Maschine nach Ägypten fliegen. Aufgrund technischer Probleme mussten sie sich bis Montag gedulden.

Zunächst wurde den verhinderten Urlaubern mitgeteilt, dass am Sonntagmorgen um 8 Uhr eine Maschine bereitstehen würde. Also machte sich ein Teil, der in Nürnberg und Umgebung wohnt, auf den Heimweg, um in den eigenen vier Wänden zu schlafen. Wer kein Hotelzimmer ergattern konnte, musste am Flughafen in Feldbetten übernachten. In einem abgetrennten Bereich, wie Flughafensprecher Christian Albrecht erklärt. Dass Notfallbetten aufgestellt werden, gehöre zum Standard-Prozedere, sobald absehbar ist, dass es keinen entsprechenden Flug mehr gibt und nicht alle Passagiere in Hotels untergebracht werden können.

Den Sommerurlaub vor Augen, waren die pro Person ausgegebenen Verzehrgutscheine in Höhe von zehn bis 15 Euro natürlich nur ein schwacher Trost. Enttäuschend ging es für die Gestrandeten auch am Sonntagmorgen weiter. Der angekündigte Ersatzflug ging weder um 8 Uhr noch – wie es später hieß – um 9 Uhr. Schließlich wurde er ganz gestrichen, wie Rieka Kleemann der Redaktion am Telefon mitteilte.

Mit ihrem Partner Lars Busker war die 20-Jährige per Rail and Fly mit dem Zug von der Nordseeküste angereist. "Es war das erste Angebot, das uns angezeigt wurde. Wir hatten keine lange Planung", erklärt Kleemann, die die weite Anreise zum Abflugort aufgrund des günstiges Preises in Kauf genommen hatte. Den beiden lief die Zeit davon. Denn eigentlich sollte ihr Kurztrip am 18. Juli schon wieder enden. Stattdessen musste das Paar eine weitere Nacht im Hotel verbringen. Ob Kleemann und Busker ihren Kurzurlaub in Ägypten vor Ort noch verlängern können, war zunächst unklar.

Mangelhafte Informationspolitik

"Seit Samstag bekommen wir alle paar Stunden die Ansage, dass weitere Informationen in 30 bis 45 Minuten angesagt werden", beklagte Kleemann am Montagmorgen. Welche Gründe für stets neue Verspätungen vorliegen, sei den Touristen – darunter Familien mit weinenden Kindern – nicht mitgeteilt worden. "Die Stimmung ist angespannt, langsam ist das Maß voll", ärgerte sich Kleemann.

Laut einer Pressemitteilung vom Montag bedauert SunExpress, dass sie den Flug XG 4665 von Nürnberg nach Hurghada am Samstag nicht planmäßig durchführen konnte. "Aufgrund vereinzelter Unregelmäßigkeiten im Flugbetrieb am Wochenende" sei es der Airline nicht möglich gewesen, den Reisenden eine Alternative anzubieten.

Erst am Montagvormittag war Besserung in Sicht: Zwar konnte die Maschine, die um 11 Uhr hätte starten sollen, aufgrund von technischen Problemen nun ebenfalls nicht wie geplant eingesetzt werden. Daraufhin ist jedoch ein weiteres Flugzeug nach Nürnberg gebracht worden. Um 12.26 Uhr ist diese Maschine schließlich gestartet, um die 189 Wartenden an ihr Reiseziel nach Ägypten zu bringen. Kaum zu glauben: Auf dem Weg nach Hurghada musste sie wegen eines medizinischen Zwischenfalls an Bord auch noch in Athen zwischenlanden. Der betroffene Passagier wurde versorgt – der Flug nach Hurghada wurde kurz darauf weitergeführt.

Und selbst nach der Ankunft in Ägypten konnten sich manche Urlauber noch nicht entspannt zurücklehnen, wie etwa Kevin Bartsch berichtet: "Um 18 Uhr landete die Maschine dann endlich am Zielort. Da man im Hotel nicht Bescheid gab, wurden unsere Zimmer vergeben."

"Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Passagiere außerordentlich", erklärte ein SunExpress-Sprecher und betonte: "Die Sicherheit für unsere Passagiere und Besatzungsmitglieder hat zu jederzeit oberste Priorität."

Die Meldung wurde am Dienstag um 12.45 Uhr aktualisiert.

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