Hände an Asphalt geklebt

USK und Schlagbohrer: Polizei-Großeinsatz am Hauptbahnhof wegen Klima-Aktivisten

Stefan Zeitler

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Alexander Brock

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9.6.2023, 11:20 Uhr
Weil Klima-Aktivisten sich am Freitagmorgen auf dem Boden rund um das Areal festgeklebt haben, mussten die Einsatzkräfte für Ordnung sorgen.

© ToMa Weil Klima-Aktivisten sich am Freitagmorgen auf dem Boden rund um das Areal festgeklebt haben, mussten die Einsatzkräfte für Ordnung sorgen.

Größerer Polizeieinsatz mit schwerem Gerät: Weil sich am Freitagmorgen (09.06.2023) Klima-Demonstranten rund um das Areal des Nürnberger Hauptbahnhofes auf dem Asphalt festgeklebt hatten, mussten die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidium Mittelfranken für Ordnung sorgen. So ist auf Bildern zu sehen, wie teilweise auch schweres Gerät anrücken musste, um Mensch und Asphalt wieder voneinander trennen zu können. Unter anderem wurde mit einem Schlagbohrer gearbeitet, um die Situation vor Ort wieder ordnen zu können.

Direkt vor dem Eingang zum Nürnberger Hauptbahnhof versammelten sich zusätzlich Demonstrantinnen und Demonstranten und machten mit Flyern und Plakaten auf das Thema Klimawandel aufmerksam. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch das USK rückte an.

Wie ein Sprecher auf Nachfrage der „Nürnberger Nachrichten“ erklärte, seien die ersten Meldungen zu der Demonstration gegen 10 Uhr am Freitagmorgen eingegangen. Konkret hätten sich mehr als ein Dutzend Demonstrantinnen und Demonstranten an der Aktion aktiv beteiligt. Acht Personen hätten sich zudem auf dem Asphalt festgeklebt. Sechs Menschen platzierten sich in Fahrtrichtung West / dem Plärrer / Opernhaus. Zwei weitere hätten sich in Fahrtrichtung Ost in Richtung Innenstadt direkt vor dem Nürnberger Hauptbahnhof festgeklebt.

Unter anderem rückte das Unterstützungskommando (USK) an. Die Beamtinnen und Beamten dieser Abteilung seien hierfür speziell geschult und ausgebildet, erklärte der Sprecher gegenüber dem „Verlag Nürnberger Presse“ weiter. Die Personen in Fahrtrichtung West hätte man anschließend relativ leicht und ohne gesundheitliche Zwischenfälle wieder von der Fahrbahn lösen können. In Fahrtrichtung Ost gestaltete sich dieses Vorhaben jedoch deutlich schwieriger. Hier hatten sich die Personen nicht nur mit Kleber, sondern auch Zement an dem Asphalt befestigt. Aus diesem Grund wurden unter anderem durch die Bereitschaftspolizei ein Schlagbohrer sowie ein Trennschneider verwendet, um Platten aus dem Boden zu brechen. Auch die Landespolizei war zusätzlich mit vor Ort.

Dank der beherzten und koordinierten Absprache der Beamtinnen und Beamten vor Ort, gelang es schließlich, nach rund 90 Minuten alle Personen vom Boden zu trennen. Während des Einsatzes wurde der Verkehr rund um den Nürnberger Hauptbahnhof buchstäblich zum Stillstand gebracht. Auch auf den ÖPNV hatte der Einsatz Auswirkungen. Es kam gelegentlich zu Verspätungen. Der Verkehr rund um das Areal normalisierte sich anschließend wieder, die Einsatzkräfte rückten ab. Gegen 11.20 Uhr waren schließlich alle Demonstrantinnen und Demonstrantinnen von der Fahrbahn evakuiert.

Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts der Nötigung aufgenommen. Nach aktuellem Ermittlungsstand wurden weder Aktivisten noch Einsatzkräfte verletzt.

In Nürnberg war es der dritte größere Einsatz in Sachen Klimademonstration. So klebten sich im Februar 2023 bereits Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Frankenschnellweg fest. Im August 2022 war bereits schon einmal der Nürnberger Hauptbahnhof das Ziel.


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