Verbreiterung von Radwegen: Verkehrsausschuss gibt grünes Licht

20.9.2019, 06:00 Uhr
Auch in der Marienstraße hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum vor ein paar Wochen einen breiten roten Teppich "ausgerollt".

© Foto: Jo Seuß Auch in der Marienstraße hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum vor ein paar Wochen einen breiten roten Teppich "ausgerollt".

Zuletzt unüberseh- und -riechbar in der Fürther Straße – bei der U-Bahnhaltestelle "Eberhardshof". Dort hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) den zuletzt kaum noch sichtbaren Radstreifen signalrot markiert und ein Stück auf etwa zwei Meter verbreitert. Auf diese Tour ist er deutlich sichtbarer und bietet den Radlern mehr Schutz.

Das ist auch der Hintergedanke des Konzepts der Verwaltung gewesen, das Radwegenetz schrittweise in drei Jahren für 2,3 Millionen Euro rot einzufärben. Es wurde zwar im November 2016 im Verkehrsausschuss beschlossen, doch aus Finanzgründen erst mal zurückgestellt. Erst die Verdreifachung des Radwege-Etats sorgte im Herbst 2018 dafür, dass die Rot-Aktion im Frühjahr 2019 beginnen konnte.

Ob in der Marienstraße, am Plärrer, in der Ansbacher Straße oder am Nordwestring: An vielen Stellen ist inzwischen frisches Rot aufgetragen worden. Auch wenn die Farbe schon nach ein paar Tagen sichtlich ausbleicht, wird die Maßnahme allseits begrüßt – zumal sie vielerorts mit einer Verbreiterung des Radweges verbunden ist.

An den Appell "Radwege müssen gebaute Einladungen sein", den Radverkehrsplaner Thiemo Graf jüngst auch beim NN-Forum äußerte, wurde gestern im Verkehrsausschuss erinnert. CSU-Stadtrat Andreas Krieglstein lobte die Stadtverwaltung und hob hervor, dass sich Nürnberg mit dem Rot-Konzept profiliere. Dieser neue Weg der Kommune sei "gut und richtig" und müsse konsequent fortgesetzt werden.

Dass dies auch passiert, steht nach dem einstimmigen Beschluss der Stadträte fest. Mehrere Hauptverkehrsstraßen, die als "überbreit" gelten, werden ohne bauliche Eingriffe umgestaltet: mit bis zu 2,50 Meter breiten Radwegen und schmäleren Fahrspuren. CSU-Stadtrat Krieglstein hob dabei besonders die Julius-Loßmann-Straße in der Gartenstadt hervor, die bisher eher abschreckend für Radler war. Neben Gibitzenhofstraße und Pillenreuther Straße werden auch längere Abschnitte der Trierer Straße und Allersberger Straße mit Blick auf ein erhöhtes "Sicherheitsgefühl" umgestaltet.

Wichtige Ergänzung

Laut Sör-Werkleiter Marco Daume wird 2019 nur noch ein Projekt realisiert, da Farbmarkierungen nur bei trockenem Wetter und mindestens acht Grad Celsius möglich seien. Die weiteren Maßnahmen sollen 2020 und 2021 folgen. Baureferent Daniel Ulrich hält das zusätzliche Angebot entlang der Hauptstraßen als "zweite Linie für schnellere Radler" für eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Radrouten durch Tempo-30-Gebiete. Er bereitete die Stadträte aber mit Blick auf notwendige Lückenschlüsse im Netz darauf vor, dass es auch Stellen geben wird, "wo es nicht so leicht geht".

Von einem "richtigen Weg" sprach Grünen-Fraktionschef Achim Mletzko. Und SPD-OB-Kandidat Thorsten Brehm zeigte sich erfreut, dass die Idee seiner Fraktion mit der roten Farbe für die Radwege "inzwischen überall auf Wohlwollen stößt".

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